[749] Krummstab (Bischofsstab, Hirtenstab, lat. pedum), eins der ältesten, seit dem Anfang des 7. Jahrh. nachweisbaren Insignien der Bischöfe der christlichen Kirche, anfangs ein fester hölzerner Stab zum Stützen, oben mit einer Krücke versehen; etwa um das Jahr 1000 bedeutend verlängert und statt der Krücke oben mit einer hakenförmigen elfenbeinernen Krümmung (curvatura), die mit dem Schafte des Stabes durch einen Knopf vermittelt wurde.
Diese von den Bischöfen seit der Mitte des 16. Jahrh. stets nach außen gewandte Krümmung erhielt auch wohl die Gestalt einer Schlange, der dann symbolisch ein Kreuz oder kreuztragendes Lamm oder eine Szene aus der Heiligen Geschichte eingefügt wurde. Der anfangs kugelförmige Knopf wurde in gotischer Zeit polygon gestaltet, ringsum mit mehreren Nischen und Statuetten (s. Abbildung), oder als kleine durchbrochene Laterne oder als kleine Kapelle. Auch der Stab bestand nachher aus Elfenbein oder aus Metall. Der ähnliche, aber einfachere Stab der Äbte (Abtstab) wurde seit der genannten Zeit nach innen gebogen getragen, um anzudeuten, daß ihre Macht sich auf ihr Kloster beschränkt; der Papst dagegen trug gelegentlich einen geraden, langen Stab mit darauf befestigtem Kreuz. Vgl. Barraud und Martin, Le bâton pastoral (Par. 1856); Lind, Über den K. (Wien 1863).