[511] Pauken (ital. Timpani, franz. Timbales, engl. Kettle-drums, Kesselpauken), die musikalisch wertvollsten der Schlaginstrumente, sind halbkugelige kupferne Kessel, mit gegerbten Fällen bespannt, die vermittelst am Rande befindlicher Schrauben nach Belieben verschieden straff angespannt werden, so daß die Tonhöhe genau geregelt werden kann. Bei den Maschinenpauken ist das zeitraubende Anziehen der einzelnen Schrauben durch eine sogen. Maschine ersetzt. Meistens werden im Orchester zwei P. nebeneinander gebraucht; in neuerer Zeit ist man zur Erhöhung der Zahl der P. im Orchester auf drei übergegangen (nur ganz ausnahmsweise mehr, im Requiem von Berlioz gar 16 Paar P.). Man baut die P. in zweierlei Größe; die sogen. große Pauke hat einen Spielraum der Stimmung zwischen (groß) F und (klein) c, die kleine zwischen (groß) B und (klein) f. Früher, als man die P. stets auf Tonika- Dominante abstimmte, notierte man ihre Töne stets als G c. Dieser Gebrauch kam ab, als die Komponisten wagten, auch andre Töne zu fordern (Beethoven); heute schreibt man die Töne, die man haben will. Die Schlegel der P. haben entweder Holzköpfe, Lederköpfe oder Schwammköpfe; die erstern geben einen harten, die letztern einen sehr weichen Ton. Im 18. Jahrh. stand die Paukenvirtuosität in vollster Blüte, wie denn z. B. fürstliche Hofpauker auf 14 P. Konzerte gaben, wobei sie unter dem Schlagen noch die Klöppel in die Luft warfen und im Takt wieder auffingen. Dem Grundwesen nach ist die Pauke ein uraltes Instrument und von dem Toph oder Aduse der Hebräer bis auf die von Prätorius als »ungeheure Rumpelfässer« geschilderten Heerpauken des 16. u. 17. Jahrh. und unsre Konzertpauke herab bei allen Völkerschaften in den verschiedenartigsten Gestalten und Formen zu finden. Vgl. Pfundt, Die P. (neubearbeitet von Schmidt, Leipz. 1894); Kastner, Méthode etc. des timbales (Par.).