Pawlik

[523] Pawlik, Franz Xaver, österreich. Medailleur, geb. 2. Aug. 1865 in Wien, besuchte seit 1886 die dortige Akademie der bildenden Künste und später die Spezialschule für Medailleurkunst an der Akademie. Nachdem er 1892 seine Studien beendet, modellierte und schnitt er seine erste Medaille für den Wiener Altertumsverein. Bald darauf erhielt er auf Grund einer Konkurrenz die Stelle eines Schülers der Graveurakademie des Hauptmünzamts in Wien, wo er fünf Jahre unter der Leitung von A. Scharff arbeitete[523] und seitdem in selbständiger Stellung tätig geblieben ist. P. hat bereits über hundert Medaillen und Plaketten geschaffen, in denen er großen Reichtum der Erfindung neben einem seinen Stilgefühl und voller Sicherheit in der Beherrschung der verschiedenen Arten des Reliefs entfaltet hat. Es sind meist Denkmünzen auf Jubiläen, Schützenfeste, Geburten, Taufen, Hochzeiten und andre Familienfeste, aber auch Porträtmedaillen berühmter und hervorragender Männer und frei erfundene Genrebilder ohne bestimmte Beziehung, die von Förderern der Medailleurkunst bestellt wurden, um als Geschenke an Freunde (plastische Visitenkarten) verteilt zu werden (s. Tafel »Medaillen V«, Fig. 3 u. 6).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 523-524.
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