[527] Pazzi, ghibellinisches Patriziergeschlecht in Florenz, das in einer gegen die Medici angezettelten Verschwörung seinen Untergang fand. Francesco P., früherer Freund der Medici, dann aber eifersüchtig auf deren Ansehen und von ihnen gekränkt, plante 1478 im Einverständnis mit Girolamo Riario, einem Nepoten des Papstes Sixtus IV., ein Unternehmen gegen die Medici, dem sich auch der Erzbischof von Pisa, Francesco Salviati, sowie Francescos Oheim Jacopo P. anschlossen. Nachdem der ursprüngliche Plan, die Medici bei einem Gastmahl zu ermorden, gescheitert war, beschloß man, sie 26. April 1478 im Dom während der Messe zu erdolchen. Giuliano Medici ward wirklich durch Francesco P. niedergestoßen, sein Bruder Lorenzo aber nur leicht verwundet. Darauf versuchte man vergeblich das Volk aufzuwiegeln und sich des Stadtpalastes zu bemächtigen. Die Bürgerschaft erhob sich vielmehr zugunsten der Medici und schlug die Verschwornen nieder; der Erzbischof und Francesco wurden an den Fenstern des Stadtpalastes aufgeknüpft und dann auf den Platz geworfen, wo das Volk sie in Stücke zerriß. Jacopo P. entfloh nach den Apenninen, ward aber erkannt und nach Florenz ausgeliefert; auch er wurde wie der auf der Flucht ergriffene Renato P., der jede Teilnahme an der Verschwörung seiner Verwandten abgelehnt hatte, gehenkt. Von sämtlichen P. kam nur einer, Guglielmo, mit dem Leben davon. Vgl. E. Frantz, Sixtus IV. und die Republik Florenz (Regensb. 1880).