Pyrker von Felsö-Eör

[481] Pyrker von Felsö-Eör, Johann Ladislav, österreich. Dichter und Kirchenfürst, geb. 2. Nov. 1772 in Langh bei Stuhlweißenburg, gest. 2. Dez. 1847 in Wien. widmete sich anfangs auf der Akademie zu Fünfkirchen philosophischen und philologischen Studien, trat aber nach einigen Jahren in das Cistercienserstift zu [481] Lilienfeld in Niederösterreich ein. Nach vollendeten theologischen Studien im Seminar zu St. Pölten erhielt er 1796 die Priesterweihe, ward 1807 Pfarrer in Dürrnitz, 1811 Prior des Stiftes Lilienfeld, 1811 Bischof von Zips und 1820 Patriarch in Venedig und Primas von Dalmatien. Seit 1827 Erzbischof von Erlau und Erbobergespan der Heveser Gespanschaft, entfaltete er eine großartige gemeinnützige Tätigkeit. Seine Hauptdichtungen, meist in dem reizend gelegenen Kloster Lilienfeld entstanden, sind die Heldengedichte: »Tunisias« (Wien 1820, 3. Aufl. 1826), »Rudolf von Habsburg« (das. 1824, 2. Aufl. 1827) und »Perlen der heiligen Vorzeit« (das. 1823 u. ö.), die aber, dem Leben der Zeit fremd und abgewandt, nur als Erzeugnisse eines akademischen Epigonentums angesehen werden können. Sie erschienen als »Sämtliche Werke«, Stuttgart 1832–33 (3 Bde.; letzte Ausg. 1856). Schöne lyrische Klänge finden sich in den »Liedern der Sehnsucht nach den Alpen« (Stuttg. 1845). Außerdem veröffentlichte er: »Legenden der Heiligen« in metrischer Form (Wien 1842) und »Bilder aus dem Leben Jesu und der Apostel« (Leipz. 1843, 3. Aufl 1855).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 481-482.
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