Räuber, Wilhelm

[623] Räuber, Wilhelm, Maler, geb. 11. Juli 1849 in Marienwerder, begann seine Studien 1869 auf der Kunstakademie in Königsberg und ging 1871 nach München, wo er in die Schule von W. Diez eintrat. Er malte anfangs Genrebilder aus dem Soldatenleben des 17. Jahrh. (Jagdrecht, der Pferdehandel, auf Schleichwegen, die Rast, die Landpartie, Szene vor der Schenke), nahm aber 1883 einen höhern Aufschwung mit einer figurenreichen historischen Komposition, der übergabe von Warschau an den Großen Kurfürsten im Juli 1656, die ihm auf der internationalen Münchener Ausstellung eine zweite Medaille einbrachte, und 1886 folgte der Tod Gustav Adolfs bei Lützen. Von seinen spätern Arbeiten sind die Genrebilder: unsichere Landstraße und auf Vorposten, ebenfalls mit Figuren in der Tracht des 17. Jahrh., morgens bei der Trinkhalle in Kissingen, ferner die Bekehrung des heil. Hubertus (1892; Neue Pinakothek in München) und Genoveva (1895) hervorzuheben. Auch hat er zahlreiche Bildnisse gemalt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 623.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: