Ratibor und Corvey

[615] Ratibor und Corvey, 1) Viktor, Herzog von R., Fürst von Korvei, Prinz zu Hohenlohe-Waldenburg-Schillingsfürst, geb. 10. Febr. 1818 in Rotenburg a. d. Fulda, gest. 30. Jan. 1893 auf Schloß Rauden, studierte in Göttingen, Bonn und Heidelberg, unternahm große Reisen, überließ durch Vertrag vom 15. Okt. 1845 seinem jüngern Bruder, Chlodwig (s. Hohenlohe 6), die Herrschaft Schillingsfürst und übernahm die Verwaltung der 1834 vom Landgrafen von Hessen-Rheinfels-Rotenburg ererbten Besitzungen Ratibor und Korvei (s. Ratibor, Fürstentum). 1847 war er Mitglied der Herrenkurie des Vereinigten Landtags, 1849 der preußischen Zweiten Kammer, 1850 des Erfurter Parlaments und wurde dann erbliches Mitglied des Herrenhauses, dessen erster Präsident er seit 1877 war. Seit 1867 war er Mitglied des norddeutschen, seit 1871 des deutschen Reichstags, in dem er sich der deutschen Reichspartei anschloß. Ihm folgte sein ältester Sohn, Herzog Viktor Amadeus, geb. 6. Sept. 1847 in Rauden, Mitglied des Herrenhauses.

2) Maximilian, Prinz von Ratibor und Korvei, deutscher Diplomat, geb. 9. Febr. 1856, vierter Sohn des vorigen, diente im preußischen Heer, trat 1882 in den diplomatischen Dienst des Reiches, war Sekretär bei den Botschaften in St. Petersburg, Wien, Konstantinopel und London, wurde 1889 Legationsrat bei der Botschaft in Rom, 1890 in Wien, 1895 Generalkonsul in Budapest, 1897 preußischer Gesandter in Weimar, 1903 außerordentlicher Gesandter und bevollmächtigter Minister in Athen und 1906 Gesandter in Belgrad.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 615.
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