[719] Regŭlus, Marcus Atilius, röm. Feldherr, stammte aus einem plebejischen Geschlecht, fuhr, 256 zum zweitenmal Konsul, mit seinem Kollegen L. Manlius Vulso und 330 Schiffen nach Sizilien, schlug hier bei Eknomos unweit Heraklea die karthagische Flotte, setzte nach Afrika über, siegte, nachdem sein Kollege mit der Hauptmacht nach Italien zurückgekehrt war, 255 bei Adys und bedrohte Karthago selbst. Friedensunterhandlungen zerschlugen sich, da R. zu harte Bedingungen stellte; nun aber rafften sich die Karthager auf, brachten ein neues Söldnerheer auf und stellten es unter den Oberbefehl des Lakedämoniers Xanthippos, der in einer entscheidenden Schlacht bei Tunes R. schlug und ihn selbst gefangen nahm. Später wurde, wie erzählt wird, R. mit einer karthagischen Gesandtschaft nach Rom geschickt, um Frieden oder Auswechselung der Gefangenen auszuwirken. Obwohl von dem Gelingen des Auftrags seine eigne Freiheit abhing, trat er im Senat doch als Gegner des karthagischen Antrags auf und kehrte mit der abschlägigen Antwort nach Karthago zurück, worauf nach der (unhistorischen) Sage ihm die Karthager zur Rache die Augenlider abgeschnitten und ihn so den brennenden Sonnenstrahlen ausgesetzt, zuletzt in ein mit eisernen Nägeln ausgeschlagenes Faß eingeschlossen und dasselbe einen Berg hinabgerollt haben sollen. Vgl. O. Jäger, M. Atilius R. (Köln 1878).