Riesa

[923] Riesa, Stadt in der sächs. Kreish. Dresden, Amtsh. Großenhain, an der Elbe, Knotenpunkt der Staatsbahnlinien Chemnitz-R., Leipzig-Dresden und Nossen-Elsterwerda, 98 m ü. M., hat 2 evang. Kirchen, eine kath. Kapelle, ein altes Schloß (ehemals Kloster, jetzt Rathaus), ein Realprogymnasium mit Realschule,[923] eine Handels- und eine Schifferschule, ein Technikum, eine große Eisenbahnbrücke, Hafen, Pferdebahn, Amtsgericht, Reichsbanknebenstelle, das Kommando der 40. Feldartilleriebrigade, die Kommandantur des Truppenübungsplatzes Zeithain, ein bedeutendes Eisenwerk (in Gröditz), eine Schiffswerft, Fabrikation von Öl, Zündhölzern, Eisen-, Zement- u. Marmorwaren, Möbeln, Leim, Wagen, Grabsteinen, Seife etc., Pechsiederei, Zinkschmelzerei, Sandsteinindustrie, eine Lumpensortieranstalt, 2 Dampfmahl- und 2 Dampfsägemühlen, Ziegelbrennerei, Bierbrauerei, bedeutende Speditionsgeschäfte, Handel mit Petroleum, Heringen, Holz, Schiefer, Kohlen, Dungmitteln, Getreide, Roheisen etc., Schiffahrt und (1905) mit der Garnison (2 Feldartillerieregimenter Nr. 32 und 68 und ein Pionierbataillon Nr. 22) 14,073 Einw., davon 696 Katholiken und 19 Juden. In der Nähe der Truppenübungsplatz Zeithain und das Lustschloß Jahnishausen mit Park. – R. erhielt 1632 Stadtrechte, ward aber wieder Flecken und blieb unbedeutend bis zur Entwickelung des Eisenbahnsystems; 1859 wurde es zum zweitenmal zur Stadt erhoben.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 923-924.
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