Salta [1]

[487] Salta (lat., »springe!«), neu erfundenes und schnell aufgenommenes Brettspiel, das sich am meisten an das Damespiel anlehnt, dieses aber an Kombinationsreichtum stark überragt. Ein Vergleich mit dem Schachspiel ist dagegen unzulässig. S. wird von zweien, die wechselweise einen Zug haben, auf einem Schachbrett von 100 Feldern mit je 15 Steinen (Grün und Rot) gespielt. Die Brettstellung ist wie beim Schach. Die Steine sind alle gleichwertig und ziehen auf den schwarzen Feldern einen Schritt vorwärts oder rückwärts.[487] Sie werden nur deshalb als Stern 1–5 (die dem Spieler zunächst befindliche Reihe), Mond 1–5 (2. Reihe) und Sonne 1–5 (3. Reihe) bezeichnet, weil es gilt, sie ins gegnerische Lager zu führen und dort schließlich in gleicher Reihen- und gleicher Nummernfolge aufzustellen, derart, daß die grünen Sonnen die Felder der roten Sterne, die grünen Monde die Felder der roten Monde, die grünen Sterne die Felder der roten Sonnen erstreben und umgekehrt. Gesprungen wird nur vorwärts über einen feindlichen Stein auf ein leeres Feld, wie bei Dame, doch bleibt der feindliche Stein entsprechend dem Spielziel stehen, ein Schlagen gibt es nicht im S. Zweimaliges Springen in einem Zug ist nicht erlaubt. Ein dem Spieler gebotener Sprung muß getan werden, die Unterlassung rügt der Gegner durch den Ruf: Salta! Ein Zug oder Sprung muß dem Gegner stets offen gehalten werden. Gewonnen hat derjenige, der den Spielzweck zuerst erfüllt, und die Zahl der Züge, die der andre zu gleichem Zwecke noch tun müßte, gibt an, mit wie vielen Points gewonnen ist. Das S. dürfte geeignet sein, das Damespiel allmählich zu verdrängen, aber es erscheint unfähig, eine Theorie und Literatur zu entwickeln gleich dem Schachspiel. Vgl. Schubert, S., das neue Brettspiel (Leipz. 1899); v. Alvensleben, Wie spielt man S. (das. 1901).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 487-488.
Lizenz:
Faksimiles:
487 | 488
Kategorien: