Schönbein

[948] Schönbein, Christian Friedrich, Chemiker, geb. 18. Okt. 1799 zu Metzingen in Württemberg, gest. 29. Aug. 1868 in Baden-Baden, studierte in Tübingen und Erlangen, besuchte 1826 England und Frankreich und folgte 1828 einem Ruf an die Universität Basel. S. arbeitete über die Passivität des Eisens und entdeckte 1839 das Ozon und 1844 das Vermögen des Phosphors, den mit ihm in Berührung gebrachten Sauerstoff zu ozonisieren; 1845 stellte er Nitrosaccharin, Nitroamylum und Schießbaumwolle dar und erhielt 1845 durch Auflösen derselben in Ätheralkohol das Kollodium, das alsbald in die Chirurgie eingeführt wurde. Später beschäftigte er sich vorzüglich mit Untersuchung der Oxydationsvorgänge. Er schrieb: »Das Verhalten des Eisens zum Sauerstoff« (Basel 1837); »Beiträge zur physikalischen Chemie« (das. 1844); »Über die Erzeugung des Ozons« (das. 1844); »Über die langsame und rasche Verbrennung der Körper in atmosphärischer Luft« (das. 1845). Kahlbaum gab seinen Briefwechsel mit Berzelius heraus (Basel 1898), Kahlbaum und Darbyshire »Letters of Faraday and S.« (das. 1899), Kahlbaum und Thon Briefwechsel Schönbeins mit Liebig (Leipz. 1900). Vgl. Hagenbach, Christian Friedrich S. (Basel 1869); »Der Baseler Chemiker Christ. Friedr. S.« (Jubiläumsschrift, das. 1899); Kahlbaum und Schaer, Christian Fr. S. (Leipz. 1899–1901, 2 Tle.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 948.
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