Scholl

[941] Scholl, Aurélien, franz. Journalist und Schriftsteller, geb. 14. Juli 1833 in Bordeaux, gest. 16. April 1902 in Paris, Sohn eines Rechtsgelehrten, schrieb schon mit 17 Jahren für die Pariser Tagespresse und schwang sich bald auf einen der vornehmsten Plätze unter den Meistern der Boulevardliteratur empor. In allen Sätteln gleich gerecht, dabei seiner persönlichen Ausfälle und literarischen Händelsucht wegen gefürchtet, schrieb er für zahlreiche Blätter, namentlich für den alten »Figaro«, den »Nain jaune« und »Voltaire« (beide von ihm selbst gegründet), das »Lorgnon«, den »Club«, den »Jockey«, von 1875–90 für das »Evénement« und seit 1883 für das »Echo de Paris«, Pariser Chroniken, die er neben mancherlei selbständigen Arbeiten in einer ansehnlichen Reihe von Bänden gesammelt herausgab. Als geistreich und pikant sind zu erwähnen: »L'esprit du Boulevard« (1883, 3 Bde.); »L'amour appris sans maître« (1891); »Poivre et Sel« (1901). Einen Band Gedichte veröffentlichte er u. d. T.: »Denise« (1857 u. ö.). Für die Bühne schrieb er (zum Teil mit andern): »Jaloux du passé« (1861), »La question d'amour« (1864), »Les chaînes de fleurs« (1866), »L'hôtel des illusions« (1869), »Le repentir« (1876), »Le nid des autres« (1878), »L'amant de sa femme« (1890) u.a.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 941.
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