Schott [2]

[13] Schott, arab. Name für die im N. und Süden des Atlas bis an die Große Syrte sich in Reihen hinziehenden Salzsümpfe. Zwischen dem Großen und dem Kleinen Atlas liegt die 800–1100 m hohe Hochebene der Schotts, und auf dieser sind, von W. nach O. gerechnet, am wichtigsten S. Tigri und S. el Gharbi, dann der sehr lange, in drei Teile zerfallende S. el Schergi, dann die Sebcha Naama südwestlich von letzterm. Östlich folgen Zahrez Rharbi und Zahrez Schergi in 900 m Höhe, dann der S. el Hodna zwischen dem südlichen Atlas und der Querkette von Aumale bis Batna, durch die ein Gebiet mit mehreren kleinen Schotts zwischen Setif und Tebessa abgetrennt wird. Diese Hochebene der Schotts, im O. nur 80, im W. 170 km breit, ist eine Steppenregion mit hartblätterigen Gräsern (Esparto), die zu Papier verarbeitet werden. Weit bedeuten der ist das Gebiet der tiefgelegenen Schotts, das sich am Südrande des Großen Atlas vom südwestlichen Algerien durch das südliche Tunis bis zum Golf von Gabes zieht; hier sind die wichtigsten das S. Meruan, S. el Melrhir, S. Gharsa, S. el Dscherid, S. el Fedschedsch mit vielfachen Verzweigungen. Diese Schotts sind Reste eines ehemaligen größern Binnensees, der durch die zunehmende Trockenheit des nordafrikanischen Klimas mehr und mehr einschrumpfte, so daß der Spiegel des S. el Melrhir sogar bis 31 m, der S. Gharsa 20 m unter den Meeresspiegel gesunken ist. Der Plan, das Gebiet der letztgenannten Schotts (14,000 qkm) durch Durchstechung der 22 km breiten und an 52 m hohen, aus Kalk und Sandstein bestehenden Landenge von Gabes unter Wasser zu setzen, wurde wegen der hohen Kosten und zu geringer Vorteile aufgegeben (s. Sahara, S. 424). Jetzt sind einige der Schotts trocken gelegt und durch Entwässerung des Fetzara bei Bone und des Sebcha von Oran 3400 Hektar guten Landes gewonnen. Vgl. Roudaire, Une mer intérieure en Algérie (Par. 1874).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 13.
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