[275] Seetaucher (Urinator Cur.), Gattung der Schwimmvögel aus der Familie der Seetaucher (Colymbidae), große, schlank gebaute Vögel mit langem, spitzem Schnabel, mittellangem Hals, ganz nach hinten gestellten dreizehigen Füßen mit vollen Schwimmhäuten, kurzen, hartfederigen Flügeln, sehr kurzem Schwanz und äußerst dichter, knapper Befiederung. Von den vier Arten ist der Eistaucher (Riesentaucher, Imbergans, Seehahn, Fluder, Adventsvogel, U. imber Gunn., s. Tafel »Schwimmvögel V«, Fig. 2) 1 m lang, 150 cm breit, oben und an den Seiten schwarz, weiß gefleckt, am Kopf und Hals grünlichschwarz, mit schwarzweißem Halsband,[275] unterseits weiß; er bewohnt den hohen Norden der Alten und Neuen Welt, zwischen 59 und 76° nördl. Br., erscheint im Winter selten an der Nord- und Ostsee, auch im Binnenland, zieht südwärts bis zum Mittelmeer, Kalifornien und Mexiko, lebt fast ausschließlich auf dem Meer, um zu fischen, vermag auf dem Lande nur zu kriechen, fliegt dagegen sehr rasch. Er schreit laut, knarrend, oft heulend, ist scheu, nicht gesellig und verteidigt sich, in die Enge getrieben, sehr wirksam. Das Nest steht an Süßwasserteichen oft in der Nähe der Küste, die zwei düster ölgrünen, dunkel gefleckten Eier werden von beiden Gatten gebrütet. Das Gefieder ist im Handel als »Eisvogel«. Der Polartaucher (schwarzkehliger Taucher, U. arcticus L.) ist kleiner, dem vorigen ähnlich gefärbt, findet sich in Nordeuropa seltener, in Sibirien und dem arktischen Nordamerika häufig, geht im Winter bis zum Mittelmeer und den nördlichen Vereinigten Staaten, weilt von Oktober bis März an der Nord- und Ostsee, auch in Westpreußen und Pommern und im Binnenlande. Der Rotkehltaucher (Lomme, Ententaucher, Seerotkehlchen, Schremel, U. lumme Gunn.), 65 cm lang, am Vorderhals glänzend braunrot, auf dem Rücken braunschwarz, unterseits weiß, lebt zwischen 60 und 78° nördl. Br. auf der ganzen Erde, erscheint von September bis April an den deutschen Küsten, auch im Binnenland.