Siegel, Heinrich

[441] Siegel, Heinrich, Rechtshistoriker, geb. 13. April 1830 zu Ladenburg in Baden, gest. 4. Juni 1899 in Wien, veröffentlichte noch als Student die Preisschrift »Das deutsche Erbrecht nach den Rechtsquellen des Mittelalters« (Heidelb. 1853), habilitierte sich 1853 in Gießen mit der Schrift »Die germanische Verwandtschaftsberechnung mit besonderer Beziehung auf die Erbenfolge« (Gieß. 1853) und wurde 1857 außerordentlicher sowie 1862 ordentlicher Professor für[441] deutsches Recht in Wien. Von seinen Schriften sind hervorzuheben: »Geschichte des deutschen Gerichtsverfahrens« (Gieß. 1857, Bd. 1); »Das Versprechen als Verpflichtungsgrund im heutigen Recht« (Berl. 1873); »Deutsche Rechtsgeschichte« (das. 1886, 3. Aufl. 1895). Zahlreiche kleinere rechtshistorische Arbeiten erschienen in den Sitzungsberichten der Wiener Akademie, der er seit 1863 als Mitglied angehörte. Vgl. A. v. Wretschkow, Heinrich S. (Berl. 1900).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 441-442.
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