[529] Skoda, 1) Joseph, Mediziner, geb. 10. Dez. 1805 zu Pilsen in Böhmen, gest. 13. Juni 1881 in Wien, studierte seit 1825 in Wien, ward 1831 Cholerabezirksarzt in Böhmen, 1833 Sekundärarzt am allgemeinen Krankenhaus in Wien, wo er die Perkussion und Auskultation auf Erkenntnis pathologisch-anatomischer Zustände anzuwenden suchte. Seit 1835 leitete er praktische Übungen am Krankenbett in diesen Fächern, wurde dann 1840 ordinierender Arzt in der neugebildeten Abteilung für Brustkranke, 1841 Primärarzt und 1846 Professor der Klinik. 1871 trat er in den Ruhestand. Skodas »Abhandlung über Auskultation und Perkussion« (Wien 1839, 6. Aufl. 1864) war epochemachend, indem er darin den Grundsatz durchführte, daß die am Kranken (zunächst bei Brustkrankheiten) beobachteten physikalischen Zeichen an und für sich nur bestimmte physikalische Zustände im Organismus andeuteten, daß aber der rationelle Arzt dann mit Hilfe seiner pathologisch-anatomischen Erfahrungen die wirklich vorhandenen innern Krankheiten durch Schlußfolgerungen erkennen könne.
2) Emil, Ritter von, Neffe des vorigen, Industrieller, geb. 19. Nov. 1839 in Eger, gest. daselbst 9. Aug. 1900, wurde 1866 Leiter und 1868 Eigentümer der 1859 gegründeten Graf Waldsteinschen Maschinenfabrik in Pilsen und erhob diese zu dem bedeutendsten österreichischen Werke für Artilleriebewaffnung. Er lieferte die in Österreich eingeführten Schnellfeuerkanonen, auch Maschinengewehre und Panzerplatten. 1899 wurden die Skodawerke in eine Aktiengesellschaft verwandelt.