Travers, Val de

[684] Travers, Val de (spr. wall dö trawǟr), Tal und Bezirk im schweizer. Kanton Neuenburg, von der Areuse (fälschlich La Reuse) durchflossen und der Eisenbahn Pontarlier-Neuchâtel durchzogen, öffnet sich vor Boudry zur Ebene des Neuenburger Sees und enthält in elf Gemeinden eine meist protestantische, gewerbfleißige Bevölkerung von (1900) 17,192 Seelen. Seine Asphaltminen sowie die Fabrikation von Schokolade und Absinth haben es bekannt gemacht. Der Asphalt, in der Nähe des an der genannten Eisenbahn liegenden Dorfes T. (2080 Einw.), bildet ein Lager von 6 m Mächtigkeit mit einem durchschnittlichen Bitumengehalt von 10 Proz. Aus dem Talkessel von St.-Sulpice (mit großer Zementfabrik, 779 m ü. M.) steigt die Bahn zu den Höhen von Les Verrières (933 m) an, zwei Grenzorten, Verrières Suisses und Verrières Françaises. Hier betrat 1. Febr. 1871 die geschlagene Armee Bourbakis, 80,000 Mann stark, den Boden der Schweiz, um von den Schweizer Milizen entwaffnet und interniert zu werden. Hauptort des Tales ist Motiers; aber die volkreichsten Gemeinden sind Fleurier (3768 Einw.) und Couvet (2446 Einw.). Überall wird Uhrenindustrie betrieben.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 684.
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