[249] Volney (spr. wolnä), Constantin François Chasseboeuf, Graf von, franz. Schriftsteller und Reisender, geb. 3. Febr. 1757 zu Craon in Anjou, gest. 25. April 1820, unternahm 178387 eine Reise nach der Levante und Ägypten, die er in »Voyage en Syrie et en Egypte« (Par. 1787, 2 Bde.) beschrieb, und wurde 1789 in die Nationalversammlung gewählt. Da er sich gegen den Terrorismus Robespierres erklärte, wurde er verhaftet und mußte bis 9. Thermidor (zehn Monate lang) im Kerker schmachten. Nach seiner Freilassung wurde er zum Professor der Geschichte an der Normalschule ernannt. 179598 unternahm V. eine Reise durch Nordamerika, deren Resultat sein »Tableau du climat et du sol des États-Unis d'Amérique« (Par. 1803, 2 Bde.) war. Nach Frankreich zurückgekehrt, begünstigte er den Staatsstreich vom 18. Brumaire, nahm eine Senatorstelle an und wurde später zum Grafen und Kommandeur der Ehrenlegion ernannt; Ludwig XVIII. erhob ihn zum Pair. Sein in allen Sprachen übersetztes Hauptwerk, zu dessen Abfassung er durch Franklin angeregt worden war, führt den Titel: »Les ruines, ou méditations sur les révolutions des empires« (Par. 1791, zuletzt 1904; deutsch von G. Forster, mit Volneys Biographie von Daru, 13. Aufl., Braunschw. 1880, und in Reclams Universal-Bibliothek; von Peters, Norden 1881). Außerdem schrieb er: »La loi naturelle« (Par. 1794, neuer Abdruck 1902); »Leçons d'histoire prononcées à l'École normale« (das. 1799, neue Aufl. 1810); »Recherches nouvelles sur l'histoire ancienne« (das. 181415, 3 Bde.). Seine »0:uvres complètes« erschienen in 8 Bänden (Par. 1820, neue Aufl. 1836), »Œuvres choisies« 1846. Vgl. Séché, Volney (Par. 1899).