Whitney [2]

[583] Whitney (spr. ŭittnĭ), 1) Josiah Dwight, Geolog. geb. 23. Nov. 1819 in Northampton in Massachusetts, gest. 19. Aug. 1896 bei New London (New Hampshire), studierte am Yale College, wurde 1840 Mitglied der geologischen Landesvermessung von New Hampshire, studierte seit 1842 in Europa und ging 1847 mit Jackton und Foster zu geologischen Zwecken nach dem obern Seedistrikt. 1855 wurde er Professor in Iowa, seit 1858 beteiligte er sich an den Vermessungen in Wisconsin und Illinois, 1860 wurde er Staatsgeolog von Kalifornien und 1875 Professor am Harvard College. Er schrieb: »Report on the geology and topography of the Lake Superior Land District« (mit Foster, 1850–51, 2 Bde.); »The metallic wealth of the United States« (1854); »Report on the geological survey of Iowa« (mit Hall, 1858–59, 2 Bde.); »Reports on the geological survey of California« (1864–84, 12 Bde.); »The auriferous gravels of the Sierra Nevada« (1879–1880); »The climatic changes of later geological times« (1880–82); »Names and places: Studies in geographical and topographical nomenclature« (1888); »The United States: Facts and figures illustrating the physical geography of the country and its material resources« (Boston 1889), dazu als Nachtrag: »Population, immigration and irrigation« (1894).

2) William Dwight, der hervorragendste amerikanische Sprachforscher und Sanskritist, geb. 9. Febr. 1827 in Northampton (Massachusetts), gest. 7. Juni 1894 in Newhaven, studierte seit 1849 im Yale College zu Newhaven und 1850–53 in Berlin und Tübingen und erhielt 1854 die Professur des Sanskrits und der vergleichenden Philologie am Yale College zu Newhaven. Durch seine ausgezeichneten sprachphilosophischen Arbeiten, besonders die beiden Bücher »Language and its study« (New York 1867; deutsch von Jolly, Münch. 1874; in abgekürzter Form hrsg. von Morris, Lond. 1876; 4. Aufl. 1884) und »The life and growth of language« (Lond. 1875; deutsch von Leskien, Leipz. 1876), hat er mit den Grund gelegt zu den heutigen Anschauungen über das Wesen und Leben der Sprache. Als Sanskritist machte er sich besonders durch seine Ausgabe des »Atharva Veda« (mit Roth, Berl. 1856) und die »Sanskrit grammar« (das. 1879, 3. Aufl. 1896; deutsch von Zimmer, das. 1879; mit einem Anhang: »Die Wurzeln, Verbalformen und primären Stämme der Sanskritsprache«, deutsch von Zimmer, das. 1885) verdient; eins seiner Hauptwerke, die Übersetzung des »Atharva Veda«, mit Kommentar, ist erst 1905 (Cambridge, Mass., 2 Bde.) durch einen seiner Schüler, Lanman, veröffentlicht worden. Auch hat er auf die Entwickelung des Universitätsunterrichts in den Vereinigten Staaten von Amerika großen Einfluß geübt und selbst zahlreiche Schüler herangebildet.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 583.
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