Wilmington

[655] Wilmington, Städte der nordamerikan. Union: 1) wichtigste Stadt in Delaware, am Zusammenfluß des Christiana Creek und des schiffbaren Brandywine, 3 km oberhalb dessen Mündung in den Delaware, Bahnknotenpunkt, mit Rathaus, Zollhaus, dem Wilmington College, Gewerbeschule, der Historischen Gesellschaft von Delaware, Bibliotheken, Armenhaus, Theater und (1960) 76,508 Einw., die bedeutende gewerbliche Tätigkeit (Produktion 1900: 30,586,810 Doll.), namentlich in Eisen, Eisenbahnwagen und andern Wagen, Schiffbau, Schießpulver, Leder (Maroquin) und Baumwollenzeugen, betreiben. W. steht auf der Stelle der schwedischen Kolonie Christinaham und der ersten dauernden europäischen Niederlassung im Tale des Delaware (1638); die noch bestehende Schwedenkirche wurde 1698 erbaut. Unter den Holländern (1655–64) hieß es Altona, erst seit 1739 W. – 2) Stadt in Nordcarolina, 32 km oberhalb der Mündung des Cape Fear River in den Atlantischen Ozean, Bahnknotenpunkt, hat Baumwollpressen, Sägemühlen, Reisschälanstalt, Teerschwelereien, lebhafte Ausfuhr von Holz, Reis, Baumwolle, Terpentin, Teer, Erbsen etc. (1892 für 24 Mill. Mk.) und (1960) 20,976 Einw., darunter 10,407 Farbige. W., Sitz eines deutschen Konsuls, hat Dampferverbindung mit Baltimore, Philadelphia und New York. Während des Bürgerkrieges wurde der durch die Konföderierten stark befestigte Platz Haupthafen für die Blockadebrecher, 1865 von den Föderalisten zu Land und zur See angegriffen, mußte es 22. Febr. nach Einnahme von Fort Fischer kapitulieren. – 3) Stadt im nordamerikan. Staat Ohio, mit College der Quäker, Fabriken und (1900) 3613 Einw.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 655.
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