[666] Windfahne (Wetterfahne), Instrument zur Bestimmung der Windrichtung, besteht aus einer meist viereckigen Platte, die hoch und frei mit einer Kante an einer senkrechten Achse drehbar befestigt ist; durch den Stoß gegen eine Seite stellt sie der Wind in die Richtung, nach der er weht.
Der leichtern Beweglichkeit wegen gibt man der W. durch ein Gegengewicht auf der andern Seite der Achse eine solche Form, daß ihr Schwerpunkt nahe in die Drehungsachse zu liegen kommt. Um zu starke Schwankungen zu verhindern, benutzt man statt eines Bleches zwei unter einem Winkel bis zu 45° zusammengefügte Platten. Bringt man unter der W. ein festes, nach den Himmelsgegenden orientiertes Kreuz an, so kann die Stellung der W. und damit die Windrichtung unmittelbar nach den Himmelsgegenden angegeben werden. Die größte W. dürfte die des Berliner Doms an 1 m langer Drehachse (mit zwei Kugellagern) in 105 m Höhe sein; sie wiegt 700 kg und ladet in Richtung des Windes (Engel mit Posaune) 3,20 m aus. Will man die Stellung einer auf dem Dach stehenden W. im Zimmer ablesen können, so nimmt man eine W. der abgebildeten Form: die im Schutzrohr a steckende Achse der W. überträgt ihre Bewegungen durch die Zahnräder c und die Stange im Rohr f auf den Zeiger z der Windrose w an der Decke des Zimmers. Die W. ist das älteste meteorologische Instrument; bekannt ist als erste Form diejenige auf dem Turm der Winde (s. Artikel »Athen«, S. 26). Vgl. Meteorologische Stationen und Anemometer.