Zaandam

[829] Zaandam (Saardam), Stadt in der niederländ. Provinz Nordholland, Bezirk Haarlem, an der Mündung der Zaan in das Y, 10 km nordwestlich von Amsterdam, Knotenpunkt der Linien Helder-Amsterdam und Z.-Enkhuizen der Holländischen Eisenbahn, früher bekannt durch seine ausschließlich hölzernen, gefärbten Häuser, wovon noch viele vorhanden sind, wird durch die Zaan in Ost- und West-Z. geteilt und derart von Kanälen durchschnitten, daß eine große Anzahl Häuser mit ihren Gärten kleine Inseln bilden. Der Ort besitzt zahlreiche Getreide-, Öl- und Schneidemühlen (jetzt größtenteils mit Dampf betrieben), mit deren Produkten ein bedeutender Handel nach der Ostsee, dem Schwarzen und Weißen Meer getrieben wird, hat ferner mehrere Kirchen verschiedener Konfessionen, ein Kantonalgericht, eine Handelskammer, starke Papier-, Farben-, Stärke-, Tabak-, Kakao-, Zwieback- und Leimfabrikation, Schiffbau, Fischerei und (1905) 23,517 Einw. Z. ist Sitz eines deutschen Vizekonsuls. Von den 60 ehemals so berühmten Schiffswerften, die Z. im 17. Jahrh. hatte, sind jetzt die meisten verschwunden. Auf ihnen lernte 1697 Peter d. Gr. von Rußland als einfacher Schiffszimmermann den Schiffbau. Das Wohnhaus Peters d. Gr. ist noch vollständig in dem damaligen Zustand erhalten und trägt eine 1814 vom Kaiser Alexander I. errichtete Steintafel mit der Inschrift: »Petro Magno Alexander«.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 829.
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