Zur ersten Italienreise

1769–1771

[75] Innsbruck (S. 49):


Graf Spaur: Franz Joseph (1725–1797), Geh. Kammergerichtsrat, Bruder des Salzburger Domkapitulars.

Haindl: wird 1776 als kurbayrischer Kammermusikus genannt: 1782 als Konzertmeister in Innsbruck. Von ihm eine Oper: Der Kaufmann von Smyrna.

Schauer: Franz Joseph (1720–1790), später Hofmusiker in München.


Rovereto:


Pasqui: Domenico Pasque. Ein Textbuch »Ariana e Teseo«, Turin 1764, zur Musik von ihm erhalten. Vermutlich war er Kapellmeister an der Hauptkirche in Rovereto.


Verona (S. 50):


Daniele Barba: erwähnt in den Mozart-Briefen III. 11.

Cignaroli: der Maler des Veroneser Mozartbildnisses, vgl. Ikonographie unter Nr. 12.

»Ruggiero«: nicht die Hassesche Oper von 1771.


Mantua:


Luigi Gatti: (1740–1817), später, 1782. Hofkapellmeister in Salzburg. In den Mozart-Briefen erwähnt.

Battoni: vielleicht der Komponist Giovanni Battoni, von dem in Dresden Werke erhalten sind.

Vallotti: Francesco Antonio V. (1697–1780), von 1730 bis zu seinem Tode Kapellmeister in Padua, Franziskanerpater, angesehener Kirchenmusiker. Erwähnt in den Mozart-Briefen I, 113, 299; III, 101. Caselli: vielleicht Vicenzo C.


Cremona:


Ferrari: wohl Carlo F., gestorben um 1789: 1765 im Dienst des Herzogs von Parma.


Mailand (S. 51):


Firmian: Karl Graf Firmian (1716–1782), seit 1756 bevollmächtigter Minister der Lombardei, Freund Winckelmanns und Förderer der Angelika Kaufmann, Kunstkenner und Bücherfreund.

Piccini: Nicola P. (1728–1800), Opernkomponist, bis 1776 in Italien, dann in Paris. (Vgl. Mozart-Briefe III, 17.) Über ihn: Hermann Abert, Piccini als Buffokomponist, in Peters Jahrbuch 1913.

Sammartini: Giovanni Battista S. (1704–1774), Kapellmeister im Nonnenkloster Santa Maria Maddalena, Hauptvertreter der damaligen Kircheninstrumentalmusik, einer der Lehrer Glucks (1737 ff.). Vgl. auch St. Foix im Sammelband der Internationalen Musikgesellschaft XV (1914).[76]

Antonia Bernasconi (eigentlich: Wagele): Stieftochter des Kapellmeisters und Opernkomponisten Andrea B. (1706–1784. von 1753 bis zu seinem Tode in München). Opernsängerin: die erste Alceste (Glucks) 1764: dann die erste Aspasia des Mozartschen Mithridates 1770.

Lucchini: ein Mailänder. Ditters erwähnt ihn in seiner »Lebensbeschreibung« (Reclamsche Ausgabe S. 89) als Violinisten in Bologna 1763.

Monza: Carlo M. (1740–1801), 1787 Kapellmeister am Dom zu Mailand. 1758 war eine Oper »Olimpiade« von ihm in Mailand aufgeführt worden, sein erstes bekanntes Bühnenwerk.

Boroni: hier nicht der S. 18 erwähnte Antonio B., geboren 1738 zu Rom: später, 1771, Kapellmeister in Stuttgart, dann wieder 1778 in Rom.


Parma (S. 52):


Sgra. Guari: Lucrezia Agujari genannt la Bastardella, gefeierte Sängerin.


Bologna (S. 52).


Misliveczek: genannt bereits auf S. 19. 20.

Sgra. Spagnoletta: eine damals berühmte mailändische Sängerin (Giuseppa Useda). Vgl. Mozart-Briefe III. 29; 78.

Spagnoletti: Pietro, war nach Ditters (S. 90 ff.) 1763 Violinist in Bologna. (Mozart-Briefe I, 7.)

Martino: Giovanni Battista Martini (1706–1784), der bekannte Theoretiker, Kirchenmusikkomponist in Bologna.

Farinelli: eigentlich Carlo Broschi (1705–1782), berühmter Kastrat, seit 1761 in Bologna, wo er sich einen prächtigen Palast erbaute und wo er auch gestorben ist.

Manfredini:Vicenzo (1737–1799), Kapellmeister und Musikschriftsteller. Sein Bruder ist der Kastrat M. Beide erwähnt in Leopolds Brief vom 4. 8. 1770 (Mozart-Briefe III, 62).

Mazzoni: Kapellmeister in Bologna, erwähnt von Ditters (S. 89, 91, 93 f.). Misliveczek: Johann M. (1737–1781). Opernkomponist, viel genannt in den Mozart-Briefen.


Florenz:


Leopold: Großherzog von Toskana (1747–1792), seit 1765 der spätere Kaiser, Nachfolger Josefs II. († 1790). Seine Frau: Maria Luise, Tochter Karls III. von Spanien († 1792).

Horace Mann: auf dessen Gute bei Canterbury die Mozarts 1764 ein paar Tage verweilt hatten, vgl. S. 13 und 57.

Marchese di Ligniville: Eugenio, Musikfreund; 1758 Mitglied der Accademia Filarmonica zu Bologna.

Pietro Nardini: (1722–1793), seit 1770 Hofkapellmeister in Florenz: bereits auf Tafel 1 (S. 22) genannt.

Manzuoli: bereits genannt auf Tafel 14 und S. 35.

Linley:Thomas L.(1756–1778). Violinvirtuos, gleichaltrig mit Mozart; vgl. Leopolds Brief vom 11. 4. 1770.

Corelli: Signora Maddalena Morelli, damals berühmte Improvisatorin, durch Casanovas Denkwürdigkeiten bekannt.

Sgr. Garald: in den Mozart-Briefen III, 38 Gavard genannt; bei Leitzmann S. 42 heißt er »Gaoard«.


[77] Rom:


Papst Clemens XIV: (1705–1774), Ganganelli, 1759 Papst. Berühmt durch die zu seiner Zeit erfolgte Vertreibung der Jesuiten.

Kardinal Albani: Allessandro (1692–1779), der durch Winckelmann bekannte Kunstliebhaber. Die berühmte Villa Albani.

Der Prätendent: Karl Eduard Stuart (1720–1788). War 1748 nach dem Aachener Frieden aus Frankreich ausgewiesen und lebte seitdem in Lüttich. Florenz, Rom als Graf von Albany.

Prinz Xaver: (1730–1806), zweiter Sohn von August dem Starken, war von 1763–1768 Regent von Sachsen, dann als Comte de la Lusace in Italien und Frankreich mit 70000 Taler Rente.

Aurisicchio: Antonio. Kapellmeister an der Spanischen Kapelle zu Rom: Komponist.


Neapel (S. 53):


William Hamilton: (1730–1803), seit 1764 englischer Gesandter in Neapel. Er hat Verdienste um die Ausgrabungen in Pompeji und Herculanum. Heiratete in zweiter Ehe die berüchtigte Abenteuerin Emma Hart, die spätere Geliebte Nelsons.

Sgra. de Amicis: vgl. Erläuterung zur Tafel 2 (S. 23).

Jomelli: (vgl. Erläuterung zur Tafel 2). War seit 1769 wieder in Italien.

Majo: Francesco di M. genannt Ciccio di M. (1740–1771), Hofkapellmeister in Neapel. (Riemann S. 710 gibt irrtümlich 1770 als Todesjahr an.)

Viganò: Onorato, der Vater des berühmten Salvatore Viganò (1769–1821).

Donker: bereits genannt auf Tafel 24 und S. 45.

Paesiello: bereits genannt in den Turiner Aufzeichnungen.

Barbella: Emanuele B. (1704–1773). Von ihm sind Violinsonaten erhalten. Burney erwähnt ihn.

Cafaro: Pasquale C. (1706–1787), Schüler von Leonardo Leo, Komponist (Kirchenmusik). Schrieb die zweite Oper des Jahres 1770 am Teatro San Carlo. (Erwähnt: Mozart-Briefe I. 16.)

Tanuzzi: der allmächtige Minister Ferdinands IV., der Vertreiber der Jesuiten, uns heute noch nahe durch Galianis Briefe.

Heiglin: 1792 wird ein dänischer Konsul Christian H. in Rom genannt.

Meuricoffre: erwähnt Mozart-Briefe III, 43 ff.

Baron Tschudy: erwähnt Mozart-Briefe III. 43, 51, 52, 55.

Doll: erwähnt Mozart-Briefe I, 17. Er ist 1774 in Neapel.

Principessa di Belmonte-Pignatelli: († 1779) die Freundin Metastasios. Galiani nennt sie »eine Art neapolitanische Madame Geoffrin«.

Manna: Gennaro. vgl. Florimo. La scuora musicale di Napoli II, 336. Auch von Burney erwähnt.

Abbos: Girolamo Abos.

Caffarelli: eigentlich Gaetano Majorano (1703–1783), Kastrat, der damals große Erfolge hatte.


[78] Turin (S. 54):


Pugnani: Gaetano P. (1731–1798), Turiner, erster Violinist im Hoforchester zu Turin. Komponist von Instrumentalwerken. Vgl. über ihn: Domenico Carutti, Della famiglia di G. Pugnani, 1895; Fr. J.M. Fayolle, Notices sur Corelli, Tartini, Gaviniés, Pugnani et Viotti, 1810.

Paesiello: Giovanni P. (1741–1816), Neapolitaner, bis 1776 in Italien, neben Nicola Piccini damals der berühmteste Meister der Opera buffa.

Gasparini: Quirino G. (gest. 1778). von 1760–1770 Hofkapellmeister in Turin, Cellovirtuose und Komponist (Motetten usw.). Vgl. auch St. Foix I, 338.

Gebrüder Besozzi: Alessandro B. (? 1700–1775), Oboevirtuose, seit 1731 an der Hofkapelle zu Turin. – Girolano B. (gest 1786). – Antonio B. (gest. 1781). – Alle drei sind Komponisten.

Giaji: Francesco Saverio G., seit 1764 Kapellmeister an der Hofkapelle zu Turin.

Zur ersten Italienreise 1769-1771

Venedig (Seite 54. und Seite 55.):


Bertoni: Ferdinando B. (1725–1813), aus Salò (am Gardasee), seit 1752 Organist an der Markuskirche, seit 1757 auch Direktor des Konservatoriums de' Mendicanti, später (1785) erster Kapellmeister am San Marco. Opern- und Kirchenmusik-Komponist.

Ortes: Abbate Giovanni O. (1713–1799), Venezianer. Vgl Schurig I, 239.

Antonio Lotti: vielleicht ein Sohn von Antonio Lotti (? 1667–1740), Kapellmeister an der Markuskirche.

Lucchesi: Andrea (1741 bis um 1800), bis 1770 in Venedig, dann in Bonn, wo er 1774 kurfürstlicher Kapellmeister wurde und bis 1794 blieb. Bekannt durch seine musikalische Berührung mit Beethoven. Leopold Mozart erwähnt seine Komposition im Briefe vom 16. 10. 1774 und vom 11. 6. 1778; spricht von ihm Mozart-Briefe III 252.

Schulz di Prussia: wahrscheinlich Joh. Abraham Peter Schulz (1747–1800), der 1768–1773 als Klavierlehrer der Fürstin Sapieha in Italien usw. war. (Vgl. Sammelband der Internationalen Musikgesellschaft XV. S. 185.)

Quelle:
Leopold Mozart: Reiseaufzeichnungen 1763–1771. Dresden 1920, S. 75-79.
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