Ölckers

[257] Ölckers, Theodor Hermann, geb. 1816 in Leipzig, studirte Medicin, widmete sich seit 1839 ausschließlich literarischen Arbeiten, betheiligte sich an den politischen Bewegungen 1848 u. 1849, kam in Folge Dessen in Untersuchungshaft, wurde 1850 wegen Hochverraths zu lebenslänglicher Freiheitsstrafe verurtheilte, welche er seit 1851 in Waldheim verbüßte, bis er 1859 begnadigt wurde. Er lebt seitdem in Reudnitz bei Leipzig. Seine Gefangenschaft schilderte er in dem Werke: Aus dem Gefängnißleben, Lpz. 1860. Er schr. außerdem die Romane: Der Freigeist, Lpz. 1840; Tolle Welt, ebd. 1843; Goethe's Studentenjahre, ebd. 1844; Der Ewige Jude, ebd. 1845; Fürst u. Proletarier, ebd. 1846; Jean Paul, ebd. 1846; Humoristisch-Satyrisch-Sentimental. Novellen etc., ebd. 1848; die Trauerspiele: Der Hanseate, ebd. 1848, u. Julie, ebd. 1850; Gedichte, ebd. 1847; Sieben Mährchen, ebd. 1860; Meine Mitgefangenen (Gedichte), ebd. 1860; Geschichte des Bauernkriegs, 1842; Politisches Rundgemälde der Jahre 1842–47; Die Bewegung des Socialismus u. Communismus, 1844; Staat, Kirche, Gesellschaft, 1845; Geschichte der christlichen Religionskriege, 1846; Humoristischsatyrische Geschichte Deutschlands vom Wiener Congreß bis zur Gegenwart, 1847 u.a., übersetzte auch Mehres aus dem Englischen.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 12. Altenburg 1861, S. 257.
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