Communismus

[306] Communismus (v. lat.), das politisch-sociale System, welches den Begriff des privaten Eigenthums aufhebt u. an die Stelle desselben die Gütergemeinschaft aller Staatsangehörigen setzt, in der Art, daß zu dem Gesammtvermögen jeder mit den Producten seiner Arbeit beiträgt u. dafür mit allen übrigen gleichen Antheil an diesem Vermögen erhält. Der C. ist die gröbste Consequenz des Socialismus, d.h. des politischen Systems, welches die Rang- u. Vermögensunterschiede in der Gesellschaft als der Gleichberechtigung aller Menschen widersprechend betrachtet u. die Ausgleichung desselben dadurch herbeizuführen strebt, daß es nur die durch eigene Arbeit gewonnenen Güter als rechtmäßigen Besitz gelten lassen will u. Jedem für gleiche Arbeit gleichen Vortheil zuerkennt. Hervorgerufen durch den Zwiespalt, welcher Arme u. Reiche von einander trennt, bes. aber durch die schwellende Masse des Proletariats, das ohne genügenden Capitalbesitz auch nicht im Stande ist, eine selbständige Existenz zu erringen, vermeint der C., durch Herstellung des den jetzigen Principien der Gesellschaft geradezu entgegengesetzten Princips, die Mißstände der augenblicklichen Lage der unteren Volksklassen zu beseitigen. Während der C., nach dem reinen Schema des Nebeneinanderbestehens der Einzelnen, die Vertheilung der Güter u. allgemeine Gleichheit fordert, will der Socialismus, welcher ursprünglich nur eine Reform des socialen Lebens erstrebte, in der neueren Zeit zunächst die Alleinherrschaft der Arbeit im Güterleben, in Staat u. Gesellschaft, läuft aber in seinen Consequenzen mit dem C. auf eins hinaus. Communistische Ideen finden sich, wenn auch unter verschiedenen Formen vereinzelt, schon A) im Alterthum u. im Mittelalter vor. Unter den griechischen Philosophen, die jedoch nur von dem wesentlich politischen Standpunkte aus zu diesen Lehren gelangten, forderte der Chalkedonier Phaleas für Jeden gleiche Bildung u. Gleichheit des Grundbesitzes, u. zwar sollte dies sogleich bei der Verfassung eines neuen Staates vorgesehen, in einem schon bestehenden Staate aber aus der Ungleichheit zur Gleichheit dadurch bald übergegangen werden, daß die Reichen Mitgift geben aber nicht bekommen, die Armen dagegen Mitgift bekommen, aber nicht geben sollten. Der Mileser Hippodamos nahm einen Staat von je 10,000 Bürgern an, die 3 gleiche Klassen der Handwerker, Ackerbauer u. Krieger zerfallen sollten. Ebenso sollte das Staatsgebiet in 3 Theile zerfallen: der heilige zur Bestreitung des Aufwandes für den Götterdienst; der öffentliche zur Ernährung der Krieger; der private für die Ackerbauer. In der Republik Platon's, in der sich ebenfalls die Dreigliederung in Gesetzgeber u. Herrschende, Krieger u. Gemeine od. Ackerbauer vorfindet, sollte der Staat Jedem den Stand u. den Kreis seiner Thätigkeit bestimmen. Die Ackerbauer bearbeiten für Alle gemeinschaftlich den Boden; auch die Frauen sind gemeinschaftlich. Auch Epikuros hatte mit seinen Schülern eine Gütergemeinschaft, u. das Leben in dem Pythagoreischen Bunde (s. Pythagoras) war auf dieselbe gegründet u. ausgeführt. Im Zusammenhang mit einer eigenthümlich religiösen Weltanschauung finden sich separatistische Communistenvereine in einzelnen religiösen Secten des Orients, wobei sich jedoch immer zugleich der Grundsatz strenger Enthaltsamkeit u. Beschränkung des Genusses auf ein kärgliches Maß vorfindet. Zu diesen asketischen Genossenschaften mit Aufhebung des Privateigenthums u. mit Gemeinschaft der Güter gehörten auch die Essäer (s.d.) bei den Juden. Jeder Eintretende mußte sein Vermögen der Gemeinschaft übergeben; das täglich Erworbene wurde am Abend in die gemeinsame Bundeskasse abgeliefert, welche die Mittel zur Bestreitung der Bedürfnisse im Ganzen u. Einzelnen hergab. Das Christenthum gab, in mißverstandenen Lehren, zu einer neuen Art von communistischen Verbindungen Anlaß, indem man den Grundsatz der christlichen Liebe in ein socialistisch-communistisches Princip auflöste u. die Aufhebung des Gegensatzes von Arm u. Reich durch die unmittelbar absolute Forderung gleicher Gütervertheilung u. Gemeinschaft des Lebens unter einer asketischen Verbindung zu erfüllen trachtete. Neuere Communisten sind sogar soweit gegangen, das Christenthum unmittelbar als communistische Doctrin hinzustellen, bes. unter Berufung auf die Erzählung, welche die Apostelgeschichte (2, 42. 44–46) von dem Leben u. den Güterverhältnissen der Urgemeinde zu Jerusalem gibt. Doch ist in dieser Stelle weder von einer förmlichen u. totalen Gütergemeinschaft, noch von einem zwingenden Institute die Rede, sondern blos von einer herrschenden Bereitwilligkeit, das Privatvermögen zur Verfügung der Gemeinde zu stellen. Das Christenthum hat weder mit dem jüdischen Essenismus, noch mit dem neueren C. irgendwelche Gemeinschaft. In allen Stellen der christlichen Glaubensbücher wird die Individualität der Person entschieden vorausgesetzt, die nur von dem Geiste der Liebe beherrscht werden soll. Wahr ist es dagegen, daß ein communistischer Geist in den Gemeinschaften lebte, zu welchem sich seit dem 4. Jahrh. die Anachoreten zusammenschaarten. Seit der Mitte des 4. Jahrh. sammelte Pachomius die christlichen Anachoreten in größeren Gebäuden, unterwarf ihr asketisches Leben einer festeren Organisation u. bestimmte zu einer geordneten gemeinschaftlichen Thätigkeit. Ähnliche geistliche Communistenvereine entstanden im Abendlande durch Augustinus, Hieronymus, Cassianus u. Benedict von Nursia, dem Begründer des Klosterwesens. Alle diese Vereinigungen hielten sich jedoch nur so lange in Anseyn, als ihre Gemeinschaft von dem asketischen Gaste durchdrungen war, u. mit dem erhöhten Reichthum der Klöster sank daher auch ihre Bedeutung. Während seit dem 11. Jahrh. eine Reformation des Mönchswesens, bes. durch Bernhard von Clairvaux, begann, erhoben sich neue[306] socialistische u. communistische Bestrebungen unter den Laien; es bildeten sich unter ihnen religiöse Secten, welche sich zu einer in apostolischer Einfachheit u. Armuth lebenden Verbindung zusammenschlossen u. streng asketischen Grundsätzen huldigten. Hierzu gehörten die Humiliaten (s.d.), die sich zu freiwilliger Armuth, Keuschheit u. strengem Fasten verpflichteten, außer ihrer Kleidung keine Art von Eigenthum besaßen u. in religiöser Gemeinschaft lebten. Ähnlich waren die im Anfange des 13. Jahrh. zuerst in den Niederlanden hervortretenden Begharden (s.d.), Vereine unverheiratheter Männer, meist Weber, die unter einem Meister in gemeinschaftlichen Häusern lebten u. sich mit Andachtsübungen, Handarbeit u. Liebeswerken beschäftigten. Unter dem weiblichen Geschlecht finden sich die Vereine der Beguinen (s.d.), welche schon seit dem 11. Jahrh. eine weite Verbreitung hatten. Alle diese Laienvereine zeichneten sich dadurch vor den geistlichen Vereinen aus, daß sie in der Regel Armuth u. Enthaltsamkeit als Forderungen ihrer Gemeinschaft aufstellten, weshalb sie auch mehr socialistische, als communistische Vereinigungen waren. Diese Natur wurde auch beibehalten, als aus diesen Laienvereinen im 13. Jahrh. die großen Bettelorden hervorgingen, welche der socialistischen Richtung den kirchlichen Charakter wieder aufprägten u. die Laienverbrüderungen selbst mehr in den Hintergrund drängten. Die Bettelorden waren nicht auf gemeinschaftliches Besitzthum od. gemeinschaftlichen Erwerb, als vielmehr auf Armuth u. Heiligung durch Abthuung des verführerischen Reichthums gegründet. Eine neue Art communistischer Vereinigungen waren die Fratres et sorores liberi spiritus (s.d.), die seit dem Anfange des 13, Jahrh. in Paris auftauchten. Ohne asketische Übungen lehrten sie, daß der gute u. gerechte Mensch das Nämliche wirke, was Gott wirke; es komme Alles auf die gottinnige Gesinnung an. Die Sünde aber sei nur die Absonderung von Gott, u. es müsse daher der Urzustand vor dem Falle, durch Aufhebung aller erst durch das Gesetz in der ursprünglich gleichen Menschheit entstandenen Unterschiede wieder hergestellt werden. Staat, Kirche, Gesellschaft in ihren Ständen u. Abstufungen wurden daher negirt; Obrigkeit, Privatbesitz, Familie u. Ehe verschwanden vor der allgemeinen Gleichheit u. Gemeinschaft. In verborgenen Zusammenkünften (Paradiesen) wurde die Gemeinschaft der Güter u. Weiber von nackten Predigern vor nackten Männern u. Frauen gepredigt. Unter verschiedenen Namen verbreiteten sich dann diese Secten über Frankreich, Italien u. Deutschland. Bes. tauchte in den Hussitenkämpfen eine ähnliche Secte unter dem Namen der Adamiten (s.d.) auf, welche Gemeinschaft der Weiber hatten, bis sie durch den Hussitengeneral Ziska vertilgt wurden.

B) Communistische u. socialistische Vereinigungen zur Zeit der Reformation. Eine socialistische Richtung, insofern die äußeren Güter nicht mehr einseitig dem Adel u. der Geistlichkeit zufallen, sondern im Verhältnisse zu der Arbeit an diejenigen ausgetheilt werden sollten, welche die Arbeit im Schweiße ihres Angesichts leisteten, lag den Bauernaufständen zu Grunde, die im Zeitalter der Reformation ausbrachen (s. Bauernkrieg). Die 12 Artikel der Bauern wollten aber nur Abschaffung des Feudaldruckes, keineswegs aber eine gänzliche Umwälzung der Gesellschaft, wenn sich auch hierbei religiöse Ansichten untermischten, die auf eine Beseitigung der Unterschiede zwischen Arm u. Reich hinzielten. Weiter gingen die Himmlischen Propheten, deren Bund zuerst von Nic. Storch 1521 gestiftet wurde. Sie lehrten Gütergemeinschaft, Aufhebung der Ehe in der bestehenden Form u. Einführung der Vielweiberei, Abschaffung aller weltlichen u. geistlichen Obrigkeit. Noch mehr bewegte sich Münzer in der communistischen Richtung; seine Lehre von der Gemeinschaft aller Dinge, in welcher Jedem nach Nothdurft u. nach Gelegenheit ausgetheilt werden sollte, war rein communistische Doctrin. Am weitesten ging diese communistische Richtung in den Wiedertäufern, welche in Münster unter Johann von Leyden u. A. auftraten. Versprengte Anhänger des wiedertäuferischen C. gab es noch später in den Niederlanden, woher sie sich wieder nach Frankreich u. Norddeutschland verbreiteten. Verbreiter dieser Lehren waren Menno Simonis, David Joris u. Coppin. Die beiden Letzteren predigten den C. in der materialistischsten Form u. Weise: der alldurchdringende freie Geist macht Alle frei von jedem Gesetz; Obrigkeit u. Privateigenthum sind hiermit unverträglich, jeder nimmt nach seiner Begierde was ihm beliebt; jeder kann u. soll geistliche Ehen eingehen, mit wem u. wie lange der Geist es begehrt. In dieser Weise traten auch in Genf die Libertiner (s.d.) auf, welche Calvin bekämpfte; in Holland u. England finden sich 1545 die Familisten (s.d.). Communistische Elemente begegnen übrigens auch in der Verfassung der Herrnhuter, sowie auch in einzelnen Gemeinden (Communautés) in der Auvergne, Familienvereine mit gewählten Meistern od. Meisterinnen an der Spitze zur Vertheilung aller Geschäfte nach der Fähigkeit.

C) Neuerer C. u. Socialismus. Unabhängig von diesen religiös-communistischen Doctrinen der früheren Zeit hat sich der neuere C. u. Socialismus zunächst in England u. Frankreich entwickelt. Die ersten Anfänge desselben finden sich schon da, wo der Kampf der neueren Gesellschaft gegen die Institutionen u. Verhältnisse des Mittelalters begann. Das Lehnswesen des Mittelalters hatte sich in der Weise ausgebildet, daß man eine herrschende u. beherrschte Klasse der Unterthanen unterscheiden konnte; auf der einen Seite stand Adel u. Geistlichkeit, auf der unterdrückten Seite der niedere Bürger- u. Bauernstand. Alle Rechte der Gesellschaft waren bei den beiden bevorzugten Ständen, alle Lasten, die der Staat erforderte, lagen auf den arbeitenden Klassen. Dazu kam in neuerer Zeit noch die Aristokratie des Capitals u. ihr gegenüber die Masse der besitzlosen Arbeiter, die in ihrer Vermehrung ein hungerndes u. nicht resignirtes, sondern nach Hülfe sich sehnendes u. endlich zur Selbsthülfe bereites Proletariat bildete. Diesem Zustand der Dinge gegenüber, welcher nicht blos die politischen Verhältnisse, sondern auch ebenso die socialen durchdrang, machte sich durch den Einfluß der Rechtsphilosophen das Princip der Egalität geltend. Die Rechtsphilosophie ging von der begrifflichen Gleichheit der Menschen aus u. gelangte zu dem Systeme des natürlichen Rechts, wonach Keinem ein größeres Recht als dem Andern, Keinem ein Vorzug vor dem Andern zukommt. Gegen die factisch in der politischen, wie gesellschaftlichen Ordnung bestehenden Ausnahmen, gegen die Geburt, gegen die Privilegien, gegen allerlei Superiorität, richtete sich das [307] Ringen u. der Kampf der Zeit. Er begann bald auf dem socialen Gebiet u. wurde auf das politische übergetragen (so in England); bald auf dem politischen Gebiet u. griff von hier den ganzen gesellschaftlichen Zustand (so in Frankreich), u. seine extremsten Richtungen traten in dem neueren C. u. Socialismus hervor.

a) In Großbritannien begann die Socialreform mit dem Utopismus durch Th. Morus (De optimo reipublicae statu, 1516), der sich an Plato anschloß, u. Rog. Bacon (Nova Atlantis, Opus majus). Für die Praxis ernster bedacht war der politische Roman Harringtons, Oceana, 1656. Auch die philosophische Kritik des socialen Lebens ging von England durch Locke im 17. Jahrh. aus, so wie sich auch in Schottland in den Buchanisten der mit religiöser Schwärmerei verbundene C. im 18. Jahrh. wieder zeigte (s. Buchan 2). Praktisch wurde indeß die Sache erst im 19. Jahrh. durch Rob. Owen, der in der Baumwollenspinnerei zu New-Lanark sich der unglücklichen Arbeiter annahm. Durch seine dabei erzielten Erfolge ermuthigt veröffentlichte er sein System (New views of society, 1812), nach welchem der Mensch, weil er von Natur weder gut noch bös sei, sondern das Eine od. das Andere erst durch die Umgebung u. Umstände werde, unzurechnungsfähig ist (moralische Nichtverantwortlichkeit des Individuums), daher weder belohnt noch bestraft, sondern nur mit Wohlwollen behandelt werden darf. Dann muß absolute Gleichheit wie der Pflichten, so auch der Rechte eingeführt werden, eine Überordnung u. ein Vorzug Eines über u. vor dem Andern, auch durch Capital u. Intelligenz, findet nicht Statt. So weit gefiel Owens System; indeß als er mit der Kirche, ja mit der Religion brach u. auch den politischen Radicalismus angriff, mußte er aus England weichen u. gründete in Nordamerika die Colonie New-Harmony, die, so lange das Geld reichte, in blühendem Zustande war, dann aber 1326 sich auflöste. Inzwischen hatten seine Schüler (Oweniten) in seinem Geiste fortgewirkt, namentlich hatte Abram Combe zu Orbiston bei Edinburgh eine Colonie gegründet, in der ein gemäßigter C. eingeführt war, die jedoch schon mit seinem Tode 1827 sich auflöste. Nach seiner Rückkehr nach England 1927 wirkte Owen bes. für die Organisation der Arbeitervereine, gründete die National labour equitable exchange, wo für Arbeit Zettel ausgegeben u. gegen diese Zettel Lebensbedürfnisse eingetauscht werden konnten, welcher Verein aber von kurzem Bestand war. Dann trat er in Manchester an die Spitze der Community frindly society, die eine auf C. gegründete Gemeinschaft erstrebt. Aus den Owenschen Arbeitervereinen gingen die Chartisten hervor, die gegen den Clerus, die Grundbesitzer u. die großen Capitalisten, welche im Besitz des Nationalvermögens u. wegen ihrer ausschließlichen Wahlfähigkeit ins Parlament auch die Gesetzgeber u. Steuerausschreiber sind, eine Volkscharte u. dadurch Theilnahme an den Volksrechten u. überhaupt eine gänzliche Umgestaltung der socialen Verhältnisse erstreben (vgl. Großbritannien [Gesch.]). Mit ihnen vereinigten sich die in England lebenden Häupter der continentalen Bewegung von 1849 u. 1849.

b) In Frankreich. Die Declaration der Menschenrechte vom Jahre 1789 sprach das unwandelbare Princip der Gleichheit u. ihr Recht als Grundlage der Staatsordnung aus. Die Constitution von 1791 enthielt zwar die ausdrückliche Anerkennung des Eigenthums als eines unverletzlichen Rechtes, wies aber zugleich auf eine öffentliche Einrichtung hin, wonach allen Bedürftigen Unterstützung gewährt u. den gesunden Armen Arbeit gegeben werden sollte, wenn dieselben sich selbst keine verschaffen könnten. Die Verfassung von 1793 nannte gleichfalls das Eigenthum eins der natürlichsten u. unverjährbarsten Menschenrechte, u. jedem Bürger wurde das Recht zuerkannt, sein Vermögen nach seinem Ermessen genießen u. darüber verfügen zu können. Während aber die Constitution von 1791 noch den Begriff des Citoyen actif hatte, der an Zahlung einer directen Contribution, welche dem Werthe dreier Arbeitstage gleich kommt, gebunden war, identificirte die Verfassung von 1793 den Begriff des Bürgers mit dem des Menschen u. trieb die Egalité dadurch auf ihre Spitze in der Staatsordnung. Durch Mord u. Sansculotismus suchte man nun die Gesellschaft gleich zu machen, u. Marat sprach es offen aus, daß die Gleichheit der Rechte auch zu einer Gleichheit der Genüsse führe u. erst auf dieser Basis der Gedanke ausruhen könne. So gelangte man zur Idee des C. u. Socialismus, welcher unter Napoleon u. der Restauration zurückgedrängt, nach der Julirevolution mit dem Entstehen eines großen Proletariats von Neuem in allgemeinerer u. gewaltigerer Weise auftauchen sollte.

aa) Socialismus u. C. vor u. während der französischen Revolution. Die Socialisten vor der Revolution, denen außer anderen Utopisten auch Fenelon (République de Salente, Voyage dans l'île des plaisirs u.a.) vorgearbeitet hatte, stehen vereinzelt, wenn man sie nicht mit den Egalitaires zusammenwerfen will. Morelly, Schullehrer in Paris, schrieb 1753 den utopistischen Roman La Basiliade, worin er die Vorurtheile bekämpfte, die den Menschen von einem naturgemäßen Leben abhalten; 1755 Le code de la nature (deutsch von Arndt, Lpz. 1846), worin die Einführung der absoluten Gleichheit durch die Staatsgewalt u. die Idee einer Organisation der Arbeit unter dem Gesetze dieser absoluten Staatsgewalt mit Vertheilung der Production nach den Kräften u. der Consumtion nach den Bedürfnissen ausgesprochen wurde. Andere materialistische u. zum Theil entschieden atheistische Schriften sind von Holbach, Helvetius, Diderot, Voltaire, Rousseau, Reynal u. A. Alle diese Schriften waren zwar im Ganzen nur theoretische Utopien, erschütterten aber doch gewaltig den Glauben an die Auctorität des Bestehenden. Praktisch trat der C. in seiner neueren Gestalt zuerst nach dem Sturze der Schreckensherrschaft in der Verschwörung Baboeufs (s.d.) u. seiner Genossen auf. Indem die Verfassung von 1795 die politischen Rechte wieder vom Besitz u. Eigenthum abhängig gemacht hatte, vereinigten sich die Reste der Terroristen mit den nun von dem activen Staate Ausgeschlossenen zur Opposition u. gelangten so durch die Negation des unterscheidenden Eigenthums zur Forderung der völligen Aufhebung desselben. Es sollte der Naturzustand wieder zurückgefährt werden; jede ausschließliche Aneignung des Bodens od. der Industrie galt als ein Verbrechen. In einer wahren Gesellschaft dürfe es weder Reiche noch Arme geben. Eine gleiche Erziehung sollte Alle auf ein gleiches Maß von Bildung[308] beschränken. Zufolge einer Concession an die mit Baboeuf in Verbindung getretenen Republikaner wurde doch daneben von Baboeuf die Constitution von 1793 als das allein gültige Gesetz der Franzosen erklärt. Die Hauptführer waren neben Baboeuf noch Darthé, Silvain Maréchal u. Buonarotti, welche in einem geheimen u. beständigen Directorium vereinigt waren. Der im Mai 1796 in Verbindung mit den Montagnards beabsichtigte Volksaufstand mißlang jedoch, indem die Verschwörung verrathen wurde. Baboeuf u. Darthé wurden am 26. Mai 1796 hingerichtet, die anderen Hauptanführer eingesperrt. Mit Baboeufs Untergang verschwand der C., an Stelle desselben erhoben sich unter der Militärherrschaft Napoleons die socialistischen Doctrinen St. Simons u. Fouriers. St. Simons (s.d.) socialistische Ansichten sind bes. in Le Catéchisme des industriels u. Le nouveau Christianisme niedergelegt. Nach dem ersten muß die Klasse der Industriellen, d.h. Aller, welche arbeiten, um der Gesellschaft die Mittel zur Befriedigung ihrer Bedürfnisse zu gewähren, den ersten Rang einnehmen, denn sie sind die nützlichsten Glieder der Gesellschaft. Eine durchaus industrielle Ordnung muß daher als der Höhepunkt der Civilisation gelten. Dies industrielle System wird aber auf das Princip der vollkommensten Gleichheit gegründet; diese Gleichheit wird auch durch das göttliche Gebot der Liebe unter einander gefordert (ausgeführt in dem Nouveau Christianisme). Die Menschen sollen sich gegenseitig als Brüder betrachten, u. zwar muß dieser Grundsatz bes. in der Weise ausgebildet werden, daß die schnellste Verbesserung des Looses der ärmsten Klasse sein Zweck ist. Die Brüderlichkeit ist bes. von der Zurückführung des irdischen Glückes zu verstehen. Mehr ausgebildet wurden diese Ideen von seinen Schülern, Olinde Rodrigues, Bazard u. Enfantin. Um den Zweck, welchen St. Simon aufgestellt hatte, praktisch zu erreichen, verlangte Bazard eine Umwandlung des Erbrechtes. Bei dem Tode einer Person sollte nicht mehr die Familie, sondern der Staat durch, über das ganze Land verbreitete Banken Erbe werden. Das so Eingenommene aber wird so vertheilt, daß jeder nach seiner Fähigkeit, u. jede Fähigkeit nach ihrer Arbeit bedacht wird. Enfantin bildete mehr die religiöse Seite des St. Simonismus (s.d.) aus. Fouriers (s.d.) sociale Theorie, die er in La théorie de quatre mouvemens u. Le traité de l'association domestique agricole (1822, 2. Aufl. 1841) niederlegte, sucht die praktische Vollendung des Menschen, das Glück ist das Ziel aller Seienden. Dies wird erreicht durch die geordnete Bewegung, welche den Trieben, welche mit den Bestimmungen in Einklang stehen, zu geben ist. Jeder Trieb des Menschen hat die absolute Bestimmung, befriedigt zu werden, u. damit gibt es dann weder ein Gutes noch ein Böses mehr. Diese Befriedigung der Triebe wird durch die allseitige Harmonie bewirkt, die in der Wissenschaft der Natur u. Gesellschaft zu erreichen unsere Aufgabe sein muß. Das unmittelbare Hinderniß, an welchem der Drang nach Befriedigung sich bricht, ist der Mangel des Besitzes der Mittel, der Mangel des Reichthums. Es muß daher der Reichthum vermehrt u. verallgemeinert werden. Dies geschieht durch eine Vertheilung des Nationalvermögens, durch eine Ordnung des Besitzes u. der Arbeit, zu welchem Zwecke die Personen, welche sich gerade für eine Arbeit nach ihren Trieben bes. disponirt fühlen, in Gruppen, Industrieserien u. Phalangen getheilt werden, darüber s. u. Fourier. Was bei der gemeinsamen Wirthschaft durch Handel u. Production gewonnen wird, kommt nach den drei Grundlagen des Gewerbes, Capital, Arbeit u. Talent, zur verhältnißmäßigen Vertheilung. So lange der St. Simonismus im Schwunge war, konnte sich der Fourierismus keine Stelle erringen, erst nach der Julirevolution gelang dies durch den Einfluß Victor Considerant's (s.d.). Ein eigenes Journal, Le Phalanstère, suchte die Ansichten (1832) zu verbreiten, u. als dieses 1833 wieder einging, trat 1836 ein anderes, Phalange, journal de la science sociale, an dessen Stelle.

bb) Neuere socialistische u. communistische Richtungen. aaa) Socialistische. Durch den St. Simonismus u. Fourierismus wurden eine Menge Schriften in Frankreich hervorgerufen, welche die socialistischen Ideen in allen Gebieten des gesellschaftlichen Lebens zu verfolgen u. auszubilden suchten. Lamennais (s.d.) suchte bes. den Socialismus in Verbindung mit dem religiösen Dogma zu bringen; in seinem Essais sur l'indifférence (1827) u. seiner Zeitschrift L'avenir rief er die verirrte Heerde zum Schoß der allein seligmachenden Kirche zurück, in welcher die Idee der Gleichheit vor Gott zu einer Erfüllung der socialen Bedürfnisse der Gegenwart führen sollte. Er wurde dafür vom Papst in den Bann gethan. Von da an wandte er sich bes. an die untersten Klassen des Volkes, für die er das Recht der Liebe gegen die Reichen in Anspruch nahm. Aber von dem Gefühle des Unglücks u. dem Bedürfniß der Liebe ließ sich Lamennais bis zu dem vernichtenden Widerstande gegen alles Bestehende hinreißen, ohne daß nur irgendwo ein organisirender Gedanke zu Tage träte. Seine Paroles d'un croyant, sein Livre du peuple, Politique à l'usage du peuple, Pays et gouvernement gehören zu den radicalsten Erzeugnissen der Presse. In abstracterer Weise entwickelt Pierre Leroux (s.d.) seine socialistischen Ideen in Essais sur l'égalité (1837) u. De l'humanité (1840). Die Idee der Gleichheit sieht Leroux für ein Dogma an, zu welchem die Menschheit, nach Durchlaufen der früheren Stadien der Ungleichheit, nun gelangt ist. Die höchste Bestimmung müsse die sein, alles individuelle Leben im Staate, Familie u. Eigenthum vollkommen in dieser Einheit des Begriffs praktisch aufgehen zu lassen. Die Idee der Menschheit kennt danach keinen besonderen Staat, keine einzelne Familie, kein persönliches Eigenthum. Das letztere bildet nun auch den Ausgangspunkt der Doctrinen Proudhons (s.d.). Er wollte den Beweis versuchen, daß das Eigenthum ein Unding sei; dies geschah von ihm in der Schrift: Qu'est-ce que la propriété? (1840), welche Frage er mit dem bekannten La propiété c'est le vol (Eigenthum ist Diebstahl) beantwortet. Dieser Schrift folgte: De la création de l'ordre dans l'humanité (1843), die Philosophie des Elends (1846) u.a. Proudhon verhält sich dabei blos negirend. In dem Journalismus stand als Vertreter des Socialismus bes. Louis Blanc (s.d.). Sein Hauptgedanke ist die Organisation der Arbeit, deren Aufgabe es ist, die tödtende Concurrenz durch die Concurrenz selbst verschwinden zu lassen. Der[309] Staat, als der größte Capitalist, müsse sich der Industrie bemächtigen, u. durch gleichmäßige Vertheilung der Arbeit jedem Arbeiter auch den gehörigen Lohn seiner Arbeit sichern. Diese Staatsindustrie muß aber eine rein demokratische Einrichtung erhalten, bei welcher jeder nach Maßgabe seines Verdienstes u. seiner Arbeit berechtigt wird. bbb) Communistische. Buonarotti's (s.d. 3) Geschichte der Verschwörung Baboeuf's, 1828, machte Propaganda unter den Republikanern, welche nach den Revolten des Jahres 1834 eingekerkert waren, u. als sie befreit wurden, verbreiteten sie bes. unter dem Proletariat die Lehre von der Berechtigung zu einer vollkommenen, Alles nivellirenden Gleichheit jeder Persönlichkeit u. einer unbedingten Gütergleichheit als der letzten Consequenz der Egalität. Dabei wurde blutiger Haß gegen das Königthum u. gegen den besitzenden Theil der Nation gepredigt; die Organe dieser Communisten waren Le moniteur républicain, 1837–38, u. L'homme libre, seit August 1839. Auf eine praktische Geltendmachung dieser Principien war es bei dem Aufstand vom 12. Mai 1839 abgesehen, der von der von Blanqui u. Barbès geleiteten Société des saisons ausgegangen war. Die Unterdrückung desselben regte den Abscheu gegen diese Art des C. in der ganzen Gesellschaft auf, u. er kam von nun an nur noch in vereinzelten Attentaten, z.B. dem Quenisset's (1841), zum Vorschein, od. zog sich in geheime Gesellschaften zurück, um vorerst nur in der Doctrin in verschiedener Weise fortgebildet zu werden. In der Société des travailleurs égalitaires, welche sich um die Reste der Barbèsschen Verbindung sammelte, gelangte die Hefe des Pöbels zu den tollsten Ausschweifungen des rohesten C. Der Materialismus, als das unveränderliche Gesetz der Natur, u. die Emancipation des Fleisches wurde hier gepredigt. Den Travailleurs égalitaires gegenüber bildeten eine gemäßigtere Partei die Réformistes, welche die Masse der Arbeiter umfaßten; ihnen erschien als erste Aufgabe die Brüderlichkeit, u. sie drangen bes. auf Gemeinsamkeit der Arbeit. Eine Zeitschrift, welche ihre Tendenzen vertrat, war L'atelier, zuerst im September 1840 erschienen. Einen idealen C. erstrebten die Ikarischen Communisten (Communisten im eigentlichen Sinne), ihr Haupt, Cabet (s.d.), stellte denselben in seinem Voyage en Icarie (1840) dar. Der Ikarische Staat hat kein Eigenthum, kein Geld, keine Sonderarbeit, keinen Unterschied des Standes u. Ranges u. ist doch unendlich reich, weil ihm Alles gehört. Doch ist die Familie streng aufrecht erhalten, die Ehen sind heilig, nur daß die Frauen in den gemeinschaftlichen Werkstätten arbeiten. Die Strafen bestehen in dem Bedauern Aller, daß der Einzelne sich vergangen hat; Verbrechen u. Strafen gibt es daher nicht. Der Ausschuß (Le comité) regelt Alles mit einer fast despotischen Gewalt. Diese Ideen wurden in seinem Journal Le populaire weiter ausgeführt. Eine extreme Secte dieser Communisten wurde von Dézamy geleitet (Code de la communauté, 1843). Während Cabet bei aller Ungebundenheit doch die socialistische Vorstellung einer Solidarität aller Interessen festhielt, führte Dézamy Alles auf das Individuum zurück u. kam zu dem Grundsatze: Man thue, was man kann! Also nehme man Alles, dessen man im Augenblicke bedarf! An die Spitze des Staates stellte er nur einen Rechnungsführer u. einen Registrator, um die ganze politische Ökonomie im Gange zu behalten. Einen Gott brauchte man nicht; der Mensch genügte sich selber durch die Natur.

cc) C. u. Socialismus seit der Februarrevolution von 1848. Die Februarrevolution von 1848 trug gleich in ihrem ersten Entstehen ein stark socialistisches Gepräge. Der Wahlspruch Liberté, Egalité, Fraternité, mit welchem alle Decrete der entstehenden Republik signirt wurden, enthielt in den beiden letzten Worten scheinbar Alles, was die Socialisten bis dahin gehofft hatten. Die Regierung selbst, in der viele Socialisten Aufnahme fanden, konnte dem Andringen auf Verwirklichung der socialistischen Ideen u. Pläne nicht widerstehen. Es entstanden die Nationalwerkstätten (s. u. Arbeiter), aber freilich mit einem Erfolge, der das Unpraktische aller dieser socialistischen Theorien von Neuem zeigte. Neben den Socialisten erhoben aber die Communisten ihr Haupt u. gewannen in dem Proletariat einen großen Anhang. Beide vereinigten sich mit einander in dem Juniaufstande 1848. Die Unterdrückung desselben durch Cavaignac u. der den Gefangenen darauf gemachte Proceß zerstreute zwar für einige Zeit lang die Häupter beider, von denen sich viele nach England begaben, doch hörte dadurch die Fortdauer der Herrschaft communistischer u. socialistischer Doctrinen in den unteren Klassen Frankreichs nicht auf. So wurde noch 1850 eine über fast ganz Südfrankreich verbreitete socialistische Verschwörung entdeckt, die zu Beziers ihren Mittelpunkt hatte u. deren Angriffsplan zum Ausbruch gereist war; u. wichtige Entdeckungen über die geheime Gesellschaft Nemesis in Paris gemacht, deren Mitglieder als Hauptpunkte bei ihrem Initiationseide schwuren, unversöhnlichen Haß gegen alle tyrannische Reaction u. gegen die Ausbeutung des Menschen durch Menschen, dagegen Vertheidigung der unveränderlichen Rechte der Freiheit, Gleichheit u. Brüderlichkeit gegen Alle u. Jede.

c) Über C. u. Socialismus in der Schweiz u. in Deutschland, der im Wesentlichen nichts Eigenthümliches hatte, sondern auf französische Theorien basirt war, s. u. Arbeiter u. Arbeitervereine. Aus Deutschland hatten sich nach der Niederwerfung der Revolution 1849 die Führer nach England gewendet u. leiteten als Centralbehörde von dort aus den großen Communistischen Arbeiterbund, der eine vollständige Organisation in Deutschland nach Kreisen u. Gemeinden erhalten hatte. Doch war theils durch die Veruneinigung unter den Häuptern 1850, theils durch den Mangel an Energie unter den deutschen Gemeinden, welchen jene durch Emissäre erfahren hatten, die Thätigkeit dieses Bundes ins Stocken gerathen u. durch die Wachsamkeit der Behörde in Folge der, bei dem im Juni 1851 zu Leipzig processirten Schneidergesellen Peter Nothjung vorgefundenen Schriftstücke über die Absicht des Bundes, wesentlich gestört. Auch d) in Belgien wurde seit den dreißiger Jahren von Frankreich aus für C. u. Socialismus gewirkt, bes. wurden mehrere Journale in diesem Sinne gegründet, sie gingen aber alle bald wieder ein. 1845 ging Considerant nach Brüssel u. hielt dort Vorträge über das Fouriersche System, aber zur Ausführung seiner Ideen bot sich bei den praktischen u. nüchternen Bewohnern Belgiens keine Gelegenheit. Dagegen[310] fand e) in Italien, wo den neuesten Bewegungen auch communistische Umtriebe zu Grunde lagen, die Bearbeitung der niedern Klassen, bes. von der Schweiz aus, der C. mehr Boden, u. der Papst Pius IX. sah sich veranlaßt, in der Encyklika vom 9. December 1849 an die Erzbischöfe u. Bischöfe Italiens dieselben aufzufordern, gegen das Umsichgreifen des C. u. Socialismus kräftig einzuschreiten. Daß übrigens gesellschaftliche Vereine mit Gütergemeinschaft nicht durch ihre Institutionen, sondern nur durch die Persönlichkeit ihrer Gründer gehalten werden, ergibt sich nicht allein aus den communistischen Vereinen früherer Zeit, sondern auch der Gegenwart, wo z.B. die von Rapp (s.d.) gestiftete Gemeinde Economy bei Pittsburg in Nordamerika ebenfalls sogleich nach Rapps Tode zu verfallen begann. – Vgl. Bensen, Die Proletarier, 1847; Heß, Die gesellschaftlichen Zustände der civilisirten Welt, 1846; Max Stirner, Der Einzige u. sein Eigenthum, 1844; Scheidtmann, Der C. u. das Proletariat, Lpz. 1849; C. Arnd, Die naturgemäße Vertheilung der Güter gegenüber dem C. u. der Organisation der Arbeit von Louis Blanc, Frankf. 1849; Bugeaud, Die Gefährdung der gewerblichen u. landwirthschaftlichen Interessen durch socialistische u. communistische Verirrungen, Stuttg. 1850; H. Dorpius, Die Wiedertäufer in Münster, zur Geschichte des C. im 16. Jahrh., neu herausgegeben von Merschmann, Magdeb. 1850; L. Stein, Der Socialismus u. C. des heutigen Frankreichs, Lpz. 1842, 2. Aufl. 1848; Ders., Geschichte der socialen Bewegung in Frankreich von 1789 bis auf unsere Tage, Lpz. 1850, 3 Bde.; Karl Grün, Die sociale Bewegung in Frankreich u. Belgien, 1845; Th. Mundt, Die Geschichte der Gesellschaft in ihren neueren Entwickelungen u. Problemen, 1844.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 4. Altenburg 1858, S. 306-311.
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Geschichten aus dem Biedermeier II. Sieben Erzählungen

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Biedermeier - das klingt in heutigen Ohren nach langweiligem Spießertum, nach geschmacklosen rosa Teetässchen in Wohnzimmern, die aussehen wie Puppenstuben und in denen es irgendwie nach »Omma« riecht. Zu Recht. Aber nicht nur. Biedermeier ist auch die Zeit einer zarten Literatur der Flucht ins Idyll, des Rückzuges ins private Glück und der Tugenden. Die Menschen im Europa nach Napoleon hatten die Nase voll von großen neuen Ideen, das aufstrebende Bürgertum forderte und entwickelte eine eigene Kunst und Kultur für sich, die unabhängig von feudaler Großmannssucht bestehen sollte. Michael Holzinger hat für den zweiten Band sieben weitere Meistererzählungen ausgewählt.

432 Seiten, 19.80 Euro

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