Allĭum

[336] Allĭum (A. L., Lauch), Pflanzengatt aus der Fam. der Liliaceae-Asphodeleae-Hyacintheae, zur 6. Klasse 1. Ordnung L., mit sechstheiliger einfacher, meist weißer od. lilafarbiger Blüthenhülle, 6 Staubgefäßen u. dreifächeriger, vielsamiger Kapsel. Man theilt diese Gattung in folgende Untergattungen: A) Codonoprasum, mit an der Basis verwachsenen Staubfäden, glockenförmigen Kelchen, hängenden Blüthen; dazu: A. carinatum, Berglauch, häufig in Deutschland an sonnigen Waldbergen; A. oleraceum, wild an Wegen, auf Äckern, in Grasgärten. B) Porrum, mit abwechselnden zweizähnigen Staubfäden, offenem Kelche; dazu: A. ascalonicum, s. Schalotte; A. sphaerocephalum, auf steinigen Äckern; A. Cepa, s. gemeine Zwiebel; A. vineale, Weinbergslauch, mit purpurrothen Blüthen, häufig in Weinbergen; A. scorodoprasum, s. Roccambolle; A. sativum, s. Knoblauch; A. Porrum, s. Porré; A. ampeloprasum, im Morgenland heimisch, bisweilen als Sommerporre in Gemüsegärten cultivirt; A. rotundum, in Thüringen, auch in der Pfalz wild, mit vielen runden, dunkelrothen, in weiße Häute gehüllten Zwiebelchen, rothen Blüthen, von denen die oberen aufrecht stehen, die unteren herabhängen. C) Allium, mit pfriemenförmigen, fast gleichen Staubfäden, offenem Kelch; dazu: A. Schoenoprasum, s. Schnittlauch; A. fistulosum, Winterlauch, s. Jacobszwiebel; A. senescens (Narcissenlauch), mit narcissenähnlichen Blättern, auf Wiesen ein lästiges Unkraut; A. suaveolens, mit wohlriechenden, weißröthlichen Blüthen, in Österreich heimisch; A. roseum (Rosenlauch), in Frankreich heimisch, als Zierpflanze cultivirt; A. [336] ursinum (Bärenlauch od. deutscher Knoblauch), in feuchten Wäldern u. Wiesen, sehr stark nach Knoblauch riechend, deshalb zur Vertreibung der Ratten u. Mäuse aus den Gebäuden dienend, wird von den Bewohnern des Kaukasus als Speise benutzt; A. Moly, in SEuropa, gelbblühend, auch als Zierpflanze cultivirt; A. victorialis, s. Allermannsharnischwurzel. A. foliis radicalibus petiolatis, eine in Rußland als Tscharemsche vorkommende Art Feldknoblauch, wird sein zerschnitten, an der Sonne getrocknet u. im Winter mit Wasser zur Suppe gekocht. Es ist auch ein vorzügliches Mittel gegen den, Skorbut. Lauch ehrten nebst den Zwiebeln die Ägyptier hoch u. schwuren bei ihm; er diente bei den Griechen zur Reinigung von Verbrechen, obgleich einer, der ihn genossen hatte, den Tempel der Göttermutter nicht betreten durfte.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 1. Altenburg 1857, S. 336-337.
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