Appulējus

[627] Appulējus, Name der Appulēja gens. eines angesehenen römischen Geschlechts. Bekannt sind die Familien Celsus, Decianus, Pansa, Saturninus (s.d. a.) etc. Hier zu nennen: 1) Lucius, Volkstribun, welcher den Camillus anklagte, daß er die Beute von Veji nicht gerecht vertheilt habe, s. u. Camillus. 2) Publius, vertrauter Freund Ciceros. 3) Lucius, platonischer Philosoph u. Schriftsteller, geb. um 130 n. Chr. zu Madaura in Afrika; studirte zu Athen u. lebte kurze Zeit als Sachwalter zu Rom. Durch die Verheirathung mit Ämilia Pudentilla sehr reich geworden, gab er seine Praxis auf u. durchreiste Griechenland, wo er in alle Mysterien sich einweihen ließ, u. lebte endlich als Lehrer der Philosophie in seiner Vaterstadt. Hier in den Verdacht gekommen, Zauberei zu treiben, vertheidigte er sich mit Glück in einer noch vorhandenen Rede (Apologia de magia). Er st. zu Carthago. Von seinen lateinisch geschriebenen Schriften ist übrig: Asinus aureus (der goldene Esel); Metamorphoseon libri XI.; berühmt ist darin die Episode von Psyche u. Amor (deutsch von Kehrein, Gieß. 1834). Ferner schr. er: De deo Socratis, Florida, De habitudine doctrinarum et nativitate Platonis, Übersetzung der Schrift de mundo, 1. Ausg. Rom 1469, Fol., u. dann öfter; Hauptausgabe von Oudendorp, vollendet von Bosscha, Leyden 1786–1823, 3 Bde.; Klotz, Altenb. 1778, 2 Bde., Hildebrand, 1842; deutsch der Goldene Esel von Rode, Dessau 1783, 2 Bde. 4) Lucius Cäcilius Minutianus, römischer Grammatiker, von unbestimmter Zeit, schr. De orthographia, herausg. von A. Mai in Reliquiae juris civ. antejust., 1823; von Osann, 1826.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 1. Altenburg 1857, S. 627.
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