Ariston [2]

[711] Ariston, 1) König von Lakonika, Proklide, Sohn des Agasikles, um 590 v. Chr., s.d. (Gesch.); 2) A., Feldherr der Truppen, welche die Korinther den Syrakusern im Peloponnesischen Kriege gegen die Athener zu Hülfe schickten; 3) A., griechischer Arzt, 400 v. Chr.; schon die Alten schrieben ihm das gewöhnlich dem Hippokrates beigelegte Werk De ratione victus zu; 4) A., die Sirene od. Phalanthos (der Kahlkopf) von Chios, Stoiker, um 270 v. Chr., Schüler Zenons, wich aber von dessen Lehre wesentlich ab, indem er die Logik u. Physik ganz verwarf u. nur die Ethik beibehielt. Von ihm stammt der Ausspruch: ein Weiser ist einem guten Schauspieler ähnlich (weil er jede Lebensrolle gut zu spielen versteht). Er errichtete[711] in Athen eine mehr kynische als stoische Schule (Aristonēer) in dem Kynosarges, die aber nicht lange bestand. Vgl. Büchner, De Arist., Jena 1725; 5) A. Iuliates, von Julis auf Keos, Peripatetiker, im 3. Jahrh. v. Chr., Schüler u. Nachfolger des Lykon. Von seinen zahlreichen Werken haben sich nur 3 Epigramme in der Anthologie erhalten.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 1. Altenburg 1857, S. 711-712.
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