Baldrĭan

[237] Baldrĭan, 1) das Pflanzengeschlecht Valeriana, s.d.; bes. 2) die Wurzel mehrerer Arten (Baldrianwurzel), a) Gemeiner B. (Katzen-B., Rad. valerianae officin., R. val. minoris). faserig, getrocknet, äußerlich bräunlich, innen weißlich, von eigenthümlich widerlichem, doch von den Katzen sehr geliebtem Geruch; als Aufguß in der Heilkunde verwendet, wirkt flüchtig erregend, krampfstillend, schweißtreibend, wurmwidrig, in zu großer Gabe vergiftend, daher bei kleinen Kindern gefährlich; das ätherische Öl ist der wirksame Bestandtheil; b) Großer B. (Rad. val. majoris, von Valeriana Phu), der vor. ähnlich, nur größer, aber weniger kräftig u. daher ihr nachgestellt; c) Celtischer B. (Rad. val. celticae, Rad. val. spica celtica, Nardus celtica, Narden-B.), von Val. celtica, aus langen, mit dünnen gelblichen Schuppen bedeckten Fasern bestehend, von starkem, angenehmem, doch baldrianartigem Geruch, scharfem, bitterm u. gewürzhaftem Geschmack; meist wird auch der untere knotige Theil des Stängels mit der Wurzel aufgenommen; ein ebenfalls kräftiges, nervenstärkendes, harn-, schweiß- u. Blähung treibendes Mittel, doch, als durch den wohlfeileren kleinen B. größtentheils ersetzt, wenig mehr bei uns gebraucht, häufig jedoch in Afrika; in Wirkung u. Gehalt der Sumbulwurzel ähnlich, die neuerlich wieder empfohlen worden ist. 3) Virginischer B., Wurzel von Aristolochia serpentaria, s. Virginische Schlangenwurzel.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 2. Altenburg 1857, S. 237.
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