[310] Barbançon (spr. Barbangsong), ausgestorbenes fürstliches Geschlecht; nach dem Flecken B. (s.d.) benannt. Schon durch Eustachia, Erbtochter Johanns von B., gingen die Güter u. der Titel B. auf Johann von Ligne, deren Gemahl, über. Einer von den Fürsten Ligne, Johann, erheirathete im 15. Jahrh. die Grafschaft Aremberg u. hieß nun Herzog von Aremberg, Graf von B. Sein Sohn Robert (s. Aremberg 4), war 1508 Stifter der neusten Linie B.; desselben Sohn Albert, 1600 bis 1670, erhielt den Titel Herzog von B., doch mit seinem Sohn Octavius Ignatius st. 1696 das Haus B. im Mannsstamme aus; der letzte weibliche Sprößling, Maria Augusta Therese Gabriele, vermählte Herzogin von Montellano, lebte noch um 1770 in Spanien. Merkwürdig ist von den früheren B-s Maria von B.; sie vertheidigte sich während des unter Karl IX. von Frankreich ausgebrochenen Bürgerkriegs in ihrem Schlosse Renegon in Berry, wo sie von dem General Montare belagert ward, u. trieb den Feind persönlich 3 Mal von der Bresche; nachdem sie sich, durch Hunger bezwungen, ergeben hatte, befahl der König, sie zum Lohne ihrer Tapferkeit im Besitz ihres Eigenthums zu lassen.
Pierer-1857: Barbançon [1]