[334] Barmherzige Brüder (Hospitalitermönche des St. Johann von Gott, in Italien Fate ben fratelli, in Frankreich Frères de la charité, in Spanien Brüder der Gastfreiheit), Mönchsorden, gestiftet 1540 von dem Portugiesen Johann von Gott zu Sevilla, für Verpflegung von Kranken u. Besserung unsittlicher Mädchen u. Frauen, ohne Regel u. Satzung für Laien, schon 1550 mit 3 neuen Anstalten vermehrt; 1572 von Pius V. unter St. Augustins Regel förmlich bestätigt, mit Priestern von eigener brauner Tracht versehen, auf Hospitaldienst für Kranke aller Nationen u. Religionen beschränkt; 1580 bereits mit vielen Anstalten über Frankreich, Italien, Deutschland, Polen, beide Indien etc. verbreitet, 1592 in die beiden Generalmajorate von Spanien mit WIndien, u. von Italien mit Frankreich, Deutschland, Polen, Ungarn getheilt; 1611 in die Zahl regulirter Orden durch Leistung feierlicher [334] Gelübde aufgenommen, 1619 der Gerichtsbarkeit der Ordinarien enthoben, 1624 mit allen Privilegien der Bettelorden begabt. In Europa hat sich dieser Orden die höchste Achtung aller Confessionen durch musterhafte Ordnung, treffliche Einrichtung u. unermüdlichen Eifer in der Krankenpflege erworben. Bemerkenswerth sind seine großen Hospitäler zu Mailand, Paris, Rom, Neapel, Wien, Prag etc. Klosterfrauen hatte dieser Orden niemals. Vgl. Geschichte der Heilanstalt der B. B. in Prag, Prag 1823.
Brockhaus-1837: Barmherzige Brüder
Brockhaus-1911: Barmherzige Brüder
DamenConvLex-1834: Barmherzige Brüder und Schwestern
Goetzinger-1885: Barmherzige Brüder · Barmherzige Schwestern
Herder-1854: Barmherzige Brüder · Barmherzige Schwestern
Meyers-1905: Barmherzige Brüder · Barmherzige Schwestern
Pierer-1857: Barmherzige Schwestern