Bassadewitz

[382] Bassadewitz, Spiel mit deutscher Karte unter 4 Personen, jede erhält 8 Blätter in 4 Würfen, wobei das Kartengeben u. Spiel links herumgehen. Jeder Mitspieler sucht keinen Stich zu bekommen u. erhält dann von den Anderen so viel Marken, als jene Stiche haben. Wird Keiner stichfrei, so bekommt der, welcher die wenigsten Stiche hat, von allen Mitspielern so viel Marken, als sie sehr Stiche haben, als er. Wenn 2 Spieler stichfrei werden od. die wenigsten Stiche in gleicher Anzahl haben, so theilen sie die Marken, welche die Verlierenden zu geben verbunden sind. Wer 100 Augen in seinen Stichen zählt, muß allen Mitspielern so viel Marken zahlen, als er Stiche hat, wobei er jedoch die Zahl der ihrigen abrechnet. Wer alle Stiche macht, bekommt von jedem Mitspieler 8 Marken. Jeder muß von der ausgespielten Farbe zugeben, kann aber, wenn er kein Blatt davon hat, jede beliebige Karte zuwerfen. Die Reihenfolge der Karten ist: Daus, König, Ober, Unter, Zehen etc. Das Daus zählt 11, der König 4, der Ober 3, der Unter 2, die Zehen 10 Augen. Die übrigen Karten zählen nicht, Wird mit Stamm gespielt, so setzt der Geber 12 Marken in den Pot, die am Ende des Spieles in 3 Theilen vertheilt werden. Wer keinen Stich od. die wenigsten Augen hat, erhält 5, der zweite in gleichem Verhältniß sich Befindende 4, u. der dritte 3 Marken. Wer die meisten Augen hat, erhält nichts. Bei gleichen Augen erhält. die Vorhand den größeren u. jeder Nachfolgende den kleineren Theil, der Letzte nichts, wenn er mit einem Anderen gleichen Anspruch auf 3 Marken hat. Macht Einer alle Stiche od. 100 Augen, so wird der Stamm nicht getheilt u. der Geber muß so lange fortgeben, bis die Stammmarken gewonnen sind.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 2. Altenburg 1857, S. 382.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika