Karte [1]

[339] Karte (v. lat. Charta), 1) Blatt Papier, bes. 2) Blatt Papier, das stärker u. dichter als anderes Papier ist; 3) die Steifung der seidenen Zeuge durch Gummi etc.; 4) (Weberei), an gewissen Stellen durchbohrter Streifen aus dünner Pappe; eine große Anzahl derselben ist so zusammengeheftet, daß sie ein gelenkiges Band od. Kette bilden, welche über das Prisma der Jacquardmaschine gelegt wird u. das Heben der Kettenfäden in regelmäßiger, wechselnder Aufeinanderfolge bewirkt, so wie es das zu webende Muster erfordert (vgl. Webstuhl). Die K-n werden von den Kartenschlägern verfertigt, welche die Papptafeln zunächst auf der Kartenschneidemaschine in gleich große Streifen schneiden u. sie dann auf einer Kartenlochmaschine an den entsprechenden Stellen ausschlagen od. lochen, gewöhnlich alle Reihen Löcher einer K. auf einmal. Zur Vervielfältigung der K-n dient die Kartencopirmaschine, welche im Wesentlichen durch eine Verbindung der Kartenlochmaschine mit einer Jacquardmaschine entsteht.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 9. Altenburg 1860, S. 339.
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