Bedeus v. Scharberg

[474] Bedeus v. Scharberg, eine alte, der Lutherischen Confession folgende, in Siebenbürgen begüterte u. 1854 in den erbländisch-österreichischen Freiherrenstand erhobene Familie; Chef: Joseph, Sohn des 1805 verstorbenen Siebenbürgischen Gubernialsecretärs Joachim von B., geb. 1782 zu Hermannstadt, trat 1802 in österreichische Staatsdienste beim Siebenbürgischen Gubernium, wurde 1829 Gubernialrath, 1837 Oberlandescommissär u. 1843 Vorstand der Landesdeputation zur Ausarbeitung der Grundlagen des Landtags von 1846–47. Während der ungarischen Insurrection trat er mit Entschiedenheit auf die Seite der österreichischen Regierung, rettete bei der Einnahme Hermannstadts die Ararialkasse in die Walachei u. trat dort an die Spitze der Commission zur Unterstützung der flüchtigen Familien. In Anerkennung dieser u. anderer Verdienste erhob ihn der Kaiser am 20. Febr. 1854 in den Freiherrenstand. Seit 1842 Vorsteher des Vereins für Siebenbürgische Landeskunde, wirkte er mit erfolgreicher Thätigkeit für das Studium der Geschichtsquellen u. der geographischen Verhältnisse Ungarns u. Siebenbürgens. Er schrieb: Lucrum camerae in Ungarn u. Siebengen, Kronst. 1838; Verfassung des Großfürstenthums Siebenbürgen, Wien 1844; Historisch-genealogisch-geographischer Atlas zur Übersicht der Geschichte des ungarischen Reichs, seiner Nebenländer u. angrenzenden Provinzen, Hermannstadt, 1643–47, 1.–5. Lief.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 2. Altenburg 1857, S. 474.
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