[123] Botalli, Leonhard, geb. in Asti im 16. Jahrh., war Leibarzt Heinrichs III. von Frankreich; übertrieb die Empfehlung des Aderlasses. Er schr.: De curatione per sanguinis missionem, Lyon 15777 Ratio incidendae venae, cutis scarificandae et hirudinum applicandarum modus, Antw. 1583, Lyon 1655; De cu randis vulneribus sclopetarum, Frankf. a. M. 1573, Antw. 1583; (deutsch, Nürnb. 1678); De lue venerea, Paris 1563 (deutsch, Nürnb. 1678) u. m.; Opera omnia, herausgeg. von Horne, Leyd. 1660. Nach ihm ist genannt der Botallische Gang (Ductus Botalli), Verbindungsgefäß zwischen der Aorta u. der Lungenarterie, welches nur beim Embryo offen, hier einen unmittelbaren Übergang von dem, zu letzter vom Herzen aus gelangten Blute in die Aorta zuläßt, nach der Geburt aber verwächst u. als Spur ein bloßes Band zurückläßt; u. das Botallische Loch, das eiförmige Loch (Foramen ovale). durch welches im Fötus die beiden Herzhälften mit einander in Verbindung stehen.