Braunstein

[248] Braunstein (Pyrolusit, Manganhyperoxyd, Prismatisches Manganerz), Mineral, krystallisirt in rhombischen Säulen, bildet krystallinische Massen von stänglicher, spießiger od. fasriger Structur, strahlförmig, nierenförmig od. tropfsteinartig, oft zu Drusen u. Büscheln gruppirt, häufig als schwarzbraunes Pulver; Härte 4,8–4,94, undurchsichtig, metallglänzend, eisengrau bis schwarz, mit schwarzem Strich; vor dem Löthrohr mit Borax geschmolzen, ertheilt er der Perle eine violette Farbe. Der reine B. besteht aus Manganhyperoxyd im Verhältniß von 63,364 Theilen Mangan zu 36,636 Theilen Sauerstoff; verunreinigt ist er häufig mit Eisen, Kalk, Baryt, Kieselerde etc. Er findet sich auf Gängen u. Lagern im Porphyr an vielen Orten Thüringens u. am Harz, auch auf Eisengängen in Hessen, Nassau, Kärnthen, Johann-Georgenstadt, in Mähren, Schlesien, Schweden, Brasilien etc. In der Technik verwendet man den B. zur Gewinnung von Chlor (s.d.), zum Zweck der Darstellung von Chlorkalk od. zum Bleichen, in Glashütten zum Entfärben u. Violett- od. Schwarzfärben des Glases, ferner als Malerfarbe für Porzellan- u. Thongeschirr; in der Chemie dient er zur Darstellung von Sauerstoffgas, indem man ihn mit chlorsaurem Kali vermischt u. erhitzt.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 3. Altenburg 1857, S. 248.
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