Buchsbaum [1]

[415] Buchsbaum (Buxus sempervirens L., vgl. Buxus), in 2 Spielarten vorkommend: a) Hochstämmiger B. (B, arborescens), häufig in[415] SEuropa u. dem Morgenland, sogar eigene Wälder bildend, erreicht eine Höhe von 16 Fuß; seine immer grünenden Blätter sind oval, fest, dick, doch unterscheidet man wieder als eigene Sorten den Breit- u. Schmalblätterigen, den Gelbgestreiften B., den B. mit vergoldeten u. ersilberten Blättern, Rinde braun u. hart, diente sonst mehr, als jetzt, zur Zierde in Gärten, bes. weil er sich leicht in allerlei Formen beschneiden läßt; am geschätztesten ist das Holz (Buchsbaumholz), das schwerste unter allen europäischen Hölzern, zart, blaßgelb, mit schönen Adern durchzogen; das großstückige wird zu Flöten, Hautbois u.a. Blasinstrumenten gebraucht, das kleinere zu Kämmen (Buchsbaumkämme, bes. in Rouen u. Paris verfertigt; es gibt deren einseitige, zweiseitige, gerade, krumme etc.), Messergriffen, Löffeln, Gabeln, Zahnstocheretuis, Dosen, Kolben, Büchsen etc., zu Fourniren, zum Holzschneiden u. bes. auf die Hirnseite (hohe Kante) gestellt zum Holzstich; es kommt vorzüglich aus Spanien, Frankreich u. der Levante. Auch aus den Wurzeln des B-s verfertigt man ausgelegte Dosen. b) Zwerg-B. (Niederiger B., B. suffruticosus s. humilis), wird durch Setzlinge u. Ableger, u. zwar leicht, fortgepflanzt. Er ist härter gegen die Kälte, als voriger, u. erreicht selten eine Höhe von mehr als 1_–2 Fuß; er diente, mehr sonst als jetzt, zu Einfassung von Gartenbeeten. Die Büsche werden in kleine Zweige zerrissen, an deren jedem noch ein Stück Wurzel hängt, nach der Schnur in Graben gesetzt u. die Zweige mit Erde angefüllt u. angegossen. Im ersten Jahre wird er gar nicht, in den folgenden aber im Frühling u. Spätsommer mit der Schere beschnitten, wo er sich dann viele Jahre erhält.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 3. Altenburg 1857, S. 415-416.
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