Burgundisches Gesetz

[486] Burgundisches Gesetz. Man hat zwei Sammlungen derselben: 1) (Gundobalda, Loi Gombette,Lex Burgundionum), die Rechtsbestimmungen der Burgunder zwischen 486–517, vom Herzog Gundebald u. Sigismund gesammelt, s. Burgund (Gesch.) I.; Ausgabe: Antiquae Burgundionum leges, Lyon 1611, u. in Georgisch Corpus juris germanici antiqui, Halle 1738, S. 333; Canciani, Barbarorum leges, Vened. 1781, Bd. 4, S. 11. 2) (Burgundionum romana lex), ein aus 47 Titeln bestehender, unter öffentlicher Autorität von 517–534 n. Chr. veranstalteter Auszug aus den römischen Rechtsquellen, mit Berücksichtigung des burgundischen Gewohnheitsrechts, zum Gebrauch für Römer u. Burgunder. Der Titel Papiani od. Papiani lib. I. responsorum, den das Rechtsbuch schon einer sehr alten Handschrift führt, scheint, wenn er nicht etwa blos auf einem Irrthum beruht, dadurch veranlaßt, daß man dem neuen Gesetzbuche durch den Namen des Juristen Papinian eine größere Autorität zu verschaffen gedachte. Ausgabe mit Cod. Theod., Leyden 1566, Fol., S. 694, Par. 1586, II. S. 138; in Schulting, Jurisprudentia an tejustinianea, S. 827, vermehrt von Amaducci S. 131, von Biener in Jus civ. antejust. II. S. 1499, u. nach einem Specimen editionis, Berl. 1817, von Barkow, Greifswald 1826.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 3. Altenburg 1857, S. 486.
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