[840] Chablais (spr. Schabläh, ital. Chiablese), Provinz des Königreichs Sardinien u. der nördlichste Theil von Savoyen, an den Genfersee anstoßend; zum Theil sehr ergiebig an Getreide, Hülsenfrüchten, Wein, Nüssen, Kastanien; künstliche Wiesen verbreiten sich wegen ihres Nutzens für die beträchtliche Viehzucht immer weiter; von wilden Thieren gibt es Wölfe, Füchse, Dachse, Hafen u. wildes Geflügel; die Berge geben Marmor, Schiefer, Steinkohlen, Eisenerz u. Kalkstein; auch viele Mineral- u. Gasquellen. Im Gebiet des Hauptflusses, der Drance, sind die 3 großen Thäler von Abondance, Bidi u. Bellavalle; die höchsten Berge erreichen eine Höhe von 7400 Fuß; 171/2Q M. u. 54,700 Ew. Der Name entstand aus Provincia caballica (Prov. equestris). weil die Römer mehrere Stutereien hier hatten. Sie ward von Nantuatern bewohnt. Kaiser Konrad der Salier schenkte Ch. dem Grafen Humbert von Savoyen, wovon die Grafen im 14. Jahrh. den Namen Herzöge von Ch. annahmen, bis durch sie Savoyen selbst zum Herzogthum erhoben wurde.