Collimation

[262] Collimation (v. lat.), an Winkelmaßinstrumenten die Übereinstimmung des auf der Theilung des Instrumentes abgelesenen u. des durch dieses so gemessenen Winkels mit der wirklichen Größe desselben. Daher Collimationslinie, die gerade Linie, in welcher man mit Hülfe eines Instrumentes nach einem Gegenstande visirt. Bei Fernröhren ist es demnach die Linie, welche mit der optischen Achse derselben zusammenfällt. Die Collimationslinie muß bei mathematischen Winkelinstrumenten parallel zu der Linie liegen, welche den Nullpunkt der Theilung mit dem Mittelpunkte des Theilkreises verbindet. Collimationsfehler nennt man a) an Kippregeln mit Gradbogen das Stück Bogen, um welches der Nullpunkt des Nonius von dem Nullpunkte des Verticalkreises absteht, nachdem der Meßtisch u. die Visirlinie genau wagerecht eingestellt worden sind. Er läßt sich beseitigen, wenn der Nonius ein wenig nach rechts u. links verstellbar eingerichtet ist. b) Am Theoliten nennt man Collimationsfehler ebenfalls den Bogen, um welchen ein Nullpunkt des Verticalkreises von dem Nullpunkte des nächstfolgenden Nonius abweicht, obgleich die Visirlinie sich in winkelrechter Stellung zu der Alhidadenachse befindet. Er läßt sich gleichfalls entfernen, wenn man den Nonius, der in den Spitzen von zwei Schräubchen läuft, durch Drehung dieser Schrauben so stellt, daß bei der obengedachten Stellung der Visirlinie gegen die Alhidadenachse die Nullpunkte beider Theilungen in eine gerade Liniefallen. c) Am Sextanten nennt man Collimationsfehler den Bogen, um welchen bei paralleler Lage beider Spiegel der Nullpunkt des Nonius nicht mit dem des Kreisbogens zusammenfällt. Je nachdem der Nullpunkt des Nonius in der Haupttheilung od. in der Übertheilung des Limbus liegt, unterscheidet man einen positiven od. negativen Collimationsfehler. Er läßt sich am Sextanten in der Regel nicht beseitigen, sondern er muß bes. bestimmt u. in Rechnung gebracht werden. Mitunter findet man jedoch an der Platte, welche, den kleinen Spiegel trägt, zwei mit der Sextantenebene parallel liegende Stellschräubchen, vermöge derer man auch am Sextanten den Collimationsfehler verhindern kann.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 4. Altenburg 1858, S. 262.
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