Dauphiné [1]

[763] Dauphiné (spr. Dofineh, im Mittelalter Delphinatus), ehemalige Provinz Frankreichs, die jetzigen Departements Isère, Drôme u. Hautes-Alpes umfassend, 377 QM.; im N. u. W. von der Rhône, im S. von der Provence, im O. von den Alpen begrenzt; der östliche Theil (Ober-D.) gebirgig (durch die Cottischen Alpen), mit guten Viehweiden, westliche (Nieder-D.) flach, mit fruchtbaren Feloern u. gutem Weinbau (Vin d'érémitage, Côte rotie); Flüsse: Isère, Durance, Drôme u. viele Nebenflüsse der Rhône; Hauptstadt war Grenoble. Zur D. gehörte auch das Herzogthum Valentinois (Theil des heutigen Departements Drôme) mit der Hauptstadt Valence. Die sogenannten 7 Wunder der D. sind: der Tour sans venin (Thurm ohne Gift), der Montagne inaccessible (unersteigliche Berg), od. Mont aiguille (Nadel-[Spitz-] Berg, am Fuße noch einmal so schmal als am Gipfel), die Fontaine brulante (der brennende Brunnen), die Höhlen von Sassenage, das Manna von Briançon, die kostbaren Steine auf dem Gebirge in Sassenage u. die Grotte U. L. F. zu Balme (s.d.a.); statt der 2 letzteren nennen Andere den Weinbrunnen, dessen Wasser wie Wein schmeckt, u. den Wind von Nions.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 4. Altenburg 1858, S. 763.
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