Dolabella [1]

[222] Dolabella, Familie der römischen Cornelia gens (s.d.). Merkwürdig sind: 1) Publius Cornelius D., war 283 v. Chr. Consul, schlug die Sennonen u. dann die als Rächer der Sennonen auftretenden Bojer u. Etrusker am See Vadimonis. 2) Cnejus Corn. D., 159 v. Chr. Consul; führte als Ädil mit S. Jul. Cäsar zuerst Fechter u. Seiltänzer in den Schauspielen ein. 3) Cnejus Corn. D., Anhänger Sullas, wurde 81 v. Chr. Consul; triumphirte, aus Macedonien zurückgekehrt, wurde vom jungen C. Cäsar wegen schlechter Verwaltung seiner Ämter belangt, aber von Cotta u. Hortensius siegreich vertheidigt. 4) Cnejus Corn. D., wurde 81 v. Chr. Praetor urbanus, später Proprätor von Cilicien u. wegen Erpressungen, welche er sich in seiner Provinz hatte zu Schulden kommen lassen, verurtheilt. 5) Publius Corn. D., geb. 69 v. Chr., heirathete Ciceros Tochter Tullia, welcher er, obgleich ein Wüstling, sich durch sein einnehmendes Wesen empfohlen hatte. Er stand im Bürgerkriege Anfangs auf der Partei des Pompejus, seit 49 aber folgte er den Fahnen Cäsars u. commandirte in dessen Heere, wenngleich wenig glücklich. Vergebens suchte er nach, einer Rückkehr nach Rom ein für Verschwender günstiges Schuldengesetz durchzubringen; Cäsar selbst war dagegen u. nahm den D. mit nach Afrika u. Spanien. Nach Cäsars Ermordung, 44, trat er zur Partei des Brutus, bald aber zu der der Triumvirn über. Von diesen mit der, vorher schon dem Cassius übertragenen Statthalterschaft von Syrien u. der Anführung gegen die Parther betraut, traf er in Kleinasien den vom Senat als Proconsul dahin abgesendeten C. Trebonius, welchen er hinterlistig überfiel u. hinrichten ließ. Deshalb in die Acht erklärt, sah er den Cassius, welchem nun das Proconsulat von Syrien wieder übertragen worden war, gegen sich ziehen, eilte nach Syrien, wurde bei Laodikea geschlagen u. ließ sich, als Cassius sich der Stadt bemächtigt hatte, 43 v. Chr. von einem Soldaten tödten. Seine Gattin Tullia, mit welcher er nicht glücklich lebte, war vor ihm gestorben.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 5. Altenburg 1858, S. 222.
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