[277] Dosithĕos, 1) D., Priester aus dem Stamme Levi, brachte 177 v. Chr. die griechische Übersetzung des Buches Esther (Purim) nach Ägypten. 2) D., griechischer Tragiker, einer der tragischen Pleias, s.u. Griechische Literatur. 3) D. Magister, griechischer Grammatiker des 3. Jahrh. n.Chr.; er lehrte in Rom die griechische Sprache u. schr.: Ἐρμηνεύματα (grammatikalischen, lexikalischen u. literarhistorischen Inhalts), aufgefunden von Cujacius in St. Gallen u. herausgeg. von Böcking, Bonn 1832; daraus Fragmentum regularum (von And. dem Ulpian, dem Zeitgenossendes D., zugeschrieben u. herausgeg. von Roever, Leyd. 1739; von Schilling, Lpz. 1819). 4) D., Jude, der sich um Jesu Zeit unter den Samaritern für den Messias ausgab, aber verfolgt in der Wüste verhungerte. Seiner Anhänger (Dositheaner, Dositheisten) wird noch im 4. Jahrh. gedacht; dieselben befolgten mit peinlicher Strenge das Gesetz, welches am Sabbath im Hause still zu sitzen u. sich nicht zu bewegen gebot. 5) D., Stifter der russischen Secte Dositheowschtschina; erbehauptete, man brauche in 10 Jahren nur einmal od. auch nur am Ende des Lebens zu beichten u. das Abendmahl zu genießen; nur vor Gott brauche man das Haupt zu beugen etc. 6) D., griechischer Patriarch von Jerusalem, hielt 1672 auf Anlaß des französischen Hofes eine Synode zu Jerusalem zur Ausrottung des Calvinismus, welchen der Patriarch Cyrillus Lucaris unter die Griechen gebracht haben sollte, u. st. 1706.