[786] Eos (lat. Aurora), 1) das Morgen- od. Frühroth; 2) Personification der Morgenröthe, Tochter des Hyperion u. der Theia, von Asträos Mutter des Zephyros, Boreas u. Notos; auch des Memnon u. Emathion vom Tithonos, den sie entführte u. für den sie von Zeus Unsterblichkeit bat, aber zugleich um ewige Jugend zu bitten vergessen hatte, weshalb er an Gliedern vertrocknete u. von E. in ein Gemach eingeschlossen od. in eine Cicade verwandelt wurde. Auch entführte sie den Orion, Klitos, Kephalos. Sie fährt auf einem, mit den unsterblichen Rossen Lampos u. Phaëthon bespannten goldenen Wagen (daher ihr Beiname Chrysothronos [Goldthronige]) aus der Tiefe des Meeres herauf, hebt mit Rosenfingern u. in goldenem Gewande (daher ihre Beinamen Rhododaktylos [Rosenfingerige] u. Krokopeplos [Safrangewandige]) den Schleier der Nacht u. verkündet den Tag. Dargestellt wird E. in rothgelbem Gewande, auf dem Haupte einen Stern, in der Rechten eine Fackel führend u. auf einem goldenen Wagen fahrend.