[29] Excentricĭtät (v. lat.), 1) in einer elliptischen Bahn die Entfernung eines u. des anderen Brennpunktes von der Mitte der Ellipse. Je größer sie ist im Verhältniß zur Länge der großen Achse, desto länglicher ist die Bahn; sie ist eins der Elemente der Bahnen himmlischer Körper im Umlauf um ihre Centralkörper; 2) bei astronomischen od. geodätischen Instrumenten, mit welchen man Winkel nimmt, das Abweichen des Mittelpunktes der Drehung von dem Mittelpunkte der Theilung. Diese E. ist unvermeidlich, da jede wirkliche Bewegung um einen Zapfen einen, obschon unmerklichen Spielraum zur Verminderung großer Friction erhalten muß. Indessen hat es die praktische Mechanik jetzt in der Erzeugung kreisförmiger Bewegung, zumal an astronomischen Instrumenten, so weit gebracht, daß die noch übrigbleibende E. fast = 0 betrachtet werden darf, indem sie meist nur erst aus der Berechnung der angestellten Beobachtungen erkannt werden kann. Ein Excentricitätsfehler findet bei einem Instrumente dann statt, wenn der Mittelpunkt der Theilung mit dem Mittelpunkte der Drehung nicht zusammenfällt, ein Fehler, den auch der geschickteste Künstler nicht gut vermeiden kann. Er läßt sich jedoch bei ganzen Kreisen mittels doppelter Nonien sehr leicht eliminiren. Um von dem Excentricitätsfehler freie Bestimmungen zu erhalten, nimmt man das arithmetische Mittel aus den beiden Ablesungen an den gegenüberstehenden Nonien.