[397] Flußschildkröte (Emys Brongn.), Gattung der Schildkröten; Füße fünfzehig, mit Schwimmhaut u. langen Nägeln, Kopf nackt od. beplattet, Schalen platter als bei den Landschildkröten; leben mehr im Wasser, fressen Insecten od. kleine Würmer. Arten: Europäische F. (Emys europaea s. lutaria, Testudo Em. Schneid.), Schild eirund, flach, glatt, schwärzlich, gelbpunktirt, strahlig, Bruststück unbeweglich; lebt im ganzen wärmeren u. gemäßigten Europa, in Griechenland, Italien, Spanien, Portugal, Südfrankreich, Ungarn u. Deutschland bis nach Preußen; Länge 810 Zoll; ist eßbar, frißt Gewürm; Gemalte F. (E. picta), glatt, braun, jedes Schild mit gelbem Bande, in Nordamerika, an Felsen u. Bäumen kletternd; Buchstabenschildkröte (E. scripta), Schale gelblich, mit braunen Schlangenlinien, arabischer Schrift ähnlich; E. expansa (Arrau, Tortuga), häufig im Orinoco u. dessen Nebenflüssen in Südamerika; legt ihre Eier im März an wenige, den Einwohnern dortiger Gegend bekannte Orte, in 3 Fuß breite, 2 Fuß tiefe Löcher, bei welchem Geschäft sie von eigen dazu bestellten indianischen Wachen geschützt wird. Nach Vollendung dieses Werks geht sie zurück, u. man sammelt die Eier, wirst sie in steinerne Wassertröge, zerbricht sie, setzt diese Masse der Sonne aus u. rührt sie fleißig um. Das nun aufschwimmende Dotter wird abgeschöpft u. zu gutem Brenn- u. Speiseöl gesotten. Auf der Mission Urana soll man jährlich auf 5000 Krüge solches Öl fertigen, zu jedem Kruge aber 5000 Eier gebraucht werden, was eine Summe von 25,000,000 Eiern gäbe. Im Durchschnitt werden 115120 Eier auf eine F. gerechnet. Die F. findet sich auch versteinert.