[115] Gelenkwassersucht (Hydrarthron), chronische Ansammlung spröder Flüssigkeit in Gelenkhöhlen, erzeugt zumeist durch schleichende Entzündung, zuweilen aber auch durch bloßen Austritt von Blutwasser aus den Gefäßen in Folge mechanischer Blutstockung od. allgemeiner Blutwäßrigkeit (Anämie). G. tritt häufig nach Verletzungen, Rheumatismen, Exanthemen, erschöpfenden Krankheiten aller Art ein. Man erkennt sie an schwappernder (fluctuirender) Geschwulst der Gelenke, geringer od. keiner Schmerzhaftigkeit, an einem Schwer- u. Schwächegefühl in dem ganzen Gliede. Das Wasser sucht man durch Hautreize zu entfernen od. durch Druckverband, durch Moxen, Fontanellen od. durch subcutane Eröffnung der Kapsel. Bei Function des Gelenkes mit nachfolgender Jod-Injection ist leicht Entzündung zu befürchten. In Fällen rheumatischer G. wendet man Brechweinstein innerlich an.