Grande Chartreuse

[543] Grande Chartreuse (spr. Grangd Schartröhs), Dorf im Arrondissement Grenoble des französischen Departements Isère, in einer von hohen Felsen umgebenen Schlucht. Hierher hatte sich 1084 St. Bruno (s.d. 6) zurückgezogen u. lebte Anfangs in einer Karthause, die sich bald mit Mönchen füllte (daher der Name Karthäuser). 1086 wurde für dieselben das nachmals so berühmte Kloster gleiches Namens errichtet, welches der Stammsitz der Karthäuser wurde. Dasselbe litt im Laufe von 7 Jahrhunderten siebenmal durch Feuersbrünste, welche es fast gänzlich zerstörten; das gegenwärtige wurde nach dem großen Brande von 1676 begonnen; das Hauptgebäude ist mit Kirche, Bibliothek u. Apotheke, das Ganze von hohen Ringmauern umgeben. Außerhalb derselben die Kapelle der Heiligen Jungfrau u. die Zelle (später Kapelle) des St. Bruno, auf steilem Felsen gelegen. Während der Blüthezeit des Klosters ha tte dasselbe 173 Klöster unter sich; die gegenwärtige Zahl der Mönche in demselben ist 26. Trotz der Strenge des Ordens ist das Kloster Fremden geöffnet, welche dort stets gastfreundliche Aufnahme finden.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 7. Altenburg 1859, S. 543.
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