Guajacin

[743] Guajacin (Chem.), 1) von Trommsdorf im Guajakholz u. in der Guajakrinde entdeckter bitterer Extractiostoff; es ist amorph, löst sich leicht in Alkohol u. heißem Wasser, nicht in Äther, schmecke unangenehm bitter u. kratzend, die wässrige Lösung reagirt weder sauer noch alkalisch, Metallsalze geben keinen Niederschlag, nur basisch essigsaures Bleioxyd eine Trübung. Säuren geben Niederschläge, welche bei Anwendung von Mineralsäuren fast unlöslich sind, concentrirte Salpetersäure erzeugt eine orangegelbe harzige Substanz u. bei längerer Einwirkung Oxalsäure; 2) nach Landerer u. Pelletier das Harz im Guajak, es färbt sich an der Luft u. durch oxydirende Mittel blau; 3) Landerer nannte auch einen krystallinischen Körper so, welcher sich aus einer Guajaktinctur in seinen Prismen absetzte, es war von scharfem bitterem Geschmack, unlöslich in kaltem Alkohol u. Äther, von saurer Reaction; Spuren von Salpetersäure od. salpetriger Säure färbten die Krystalle grün; es ist wahrscheinlich identisch mit dem in der Guajakrinde enthaltenen krystallinischen Harz.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 7. Altenburg 1859, S. 743.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: