[626] Hüningen (Huningue), Stadt am Rhein, im Arrondissement Altkirch des französischen Departements Haut-Rhin, unweit Basel; Fabrikation von brodirtem Mousselin; 1300 Ew. H. war sonst nur Dorf, wobei ein Thurm zur Deckung der dortigen bequemen Rheinüberfahrt stand; es kam unter Ludwig XIV. durch Kauf an Frankreich. Die Kaiserlichen bemächtigten sich des Thurms u. behielten denselben bis zum Nimweger Frieden. 1678 bis 1681 bauten die Franzosen unter Vauban eine Festung; diese bestand aus Großhüningen am linken Rheinufer u. aus dem Brückenkopf Kleinhüningen auf Rheininseln. Letztern mußten die Franzosen bei den Friedensschlüssen 1714 u. 1735 schleifen, bauten ihn aber, wenn ein Krieg ausbrach, von Neuem; 1796 wurde der Brückenkopf vom Erzherzog Karl belagert u. genommen, 1814 wurde H. von den Österreichern blockirt, 1815 aber von denselben, nachdem die Festung unter Barbanègre das nahe Basel beschossen hatte, eingenommen u. geschleift. Im September 1852 große Überschwemmung, bei welcher die Rheinbrücke weggerissen wurde.